Wer derzeit die Testspiele des SV Sandhausen verfolgt, dem fällt auf: Immer häufiger stehen Spieler aus der eigenen U19 auf dem Platz. Aus der personellen Not, die durch zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle im Profikader entstand, ist längst eine Tugend geworden: Denn In den jüngsten Duellen mit dem SC Freiburg und dem FC Bayern München II setzte Cheftrainer Olaf Janßen auf viele Nachwuchsspieler und wurde mehr als belohnt. Der SVS schenkt seinen Talenten nicht nur Trainingszeit, sondern echte Verantwortung auf dem Platz. Zur neuen DNA des SVS gehört eine Durchlässigkeit, die bereits in den ersten Wochen deutlich zu erkennen ist.
“Was die Jungs gegen Freiburg gemacht haben, war schlichtweg beeindruckend. Mit wie viel Mut, Klarheit und Spielintelligenz sie aufgetreten sind – da war ich fast sprachlos”, erklärte Olaf Janßen nach dem Testspiel. Für ihn war die 60. Minute der schönste Moment des Leistungsvergleichs, “als quasi die komplette U19 auf dem Platz war und diese Jungs in der kurzen Zeit genau die gleichen Inhalte umsetzen können – Chapeau!”, so Coach Olaf Janßen. Gleich neun Spieler aus der aktuellen U19 kamen beim Test gegen den Bundesligisten aus Freiburg zum Einsatz: Leonardo Zikora, Fynn Lienert, Abrias Shala, Kiron Eppel, Batu Akgöz, Rafael Monteiro, Oliver Kaltschmitt, Dimi Radis und Julian Bürkle. Sie fügten sich nahtlos ins Mannschaftsgefüge ein, zeigten Mut, Spielwitz und klare Abläufe. Sie trugen dazu bei, dass der SVS über weite Strecken des Spiels mehr als nur Paroli bot.
“Die Jungs sind alle mit großem Eifer dabei und versuchen die Inhalte umzusetzen, auch die Zusammenarbeit mit dem NLZ und den Trainern funktioniert hervorragend! Und aufgrund unserer Kaderstruktur werden bei jedem Regionalliga-Spiel Jungs aus der U19 dabei sein”, kündigt der Coach an. Tatsächlich greifen viele Zahnräder bereits nahtlos ineinander: Die Nachwuchsspieler, die regelmäßig bei den Profis mittrainieren, nehmen die Inhalte schnell auf, setzen sie im Spiel um und hinterlassen Eindruck. Die Idee des Trainers, mutigen, kombinationssicheren Fußball zu zeigen, ist auch für die U19-Spieler bereits mehr als ein abstraktes Konzept.
Für Kevin Stotz, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, ist die aktuelle Entwicklung ein sichtbares Ergebnis guter Arbeit: “Dass so viele unserer U19-Spieler aktuell nicht nur bei den Profis mittrainieren, sondern auch Spielzeit bekommen und dabei so überzeugend auftreten, ist etwas ganz Besonderes. Natürlich sind die Jungs noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung. Aber was sie aktuell zeigen, ist ein starkes Zeichen für die Qualität der Ausbildung", lobt Stotz. ”Die Entwicklung ist selbstredend ebenfalls ein großes Lob an alle Mitarbeitenden am Campus, die diesen Weg täglich mitgestalten", freut sich Stotz. Die Nachwuchsarbeit des SV Sandhausen zeigt Wirkung: In einer schwierigen Phase wächst der eigene Nachwuchs mit klarer Perspektive und viel Einsatz spürbar in die Mannschaft hinein.