SV SANDHAUSEN
23.10.2017 20:30 Uhr

SVS und St. Pauli trennen sich 1:1-Unentschieden

Nach einem Gegentreffer in der Schlussminute durch Jan-Marc Schneider teilen sich der SV Sandhausen und der FC St. Pauli die Punkte. Manuel Stiefler brachte den SVS am Montagabend zunächst in Führung.

Sechs Veränderungen

SVS-Coach Kenan Kocak nimmt nach dem 0:2 in Bochum gleich mehrere Veränderungen vor: Marcel Seegert, Manuel Stiefler, Ali Ibrahimaj (Zweitligadebüt), Julian Derstroff, Philipp Förster und Jose-Pierre Vunguidica beginnen für Tim Kister (5. Gelbe Karte), Maximilian Jansen (Gehirnerschütterung), Lucas Höler (Muskelfaserriss in der Wade), sowie Marcus Karl, Nej Daghfous und Haji Wright (alle Bank).

Vunguidica mit der ersten Gelegenheit

Der SVS ist von Beginn an um Spielkontrolle bemüht und versucht das Spiel über Philipp Förster und Denis Linsmayer aufzubauen. In der elften Spielminute sind es aber die Gäste, die zum ersten Mal gefährlich vor dem Sandhäuser Tor auftauchen. Sami Allagui verlängert eine Flanke per Kopf zu Buchtmann, der auf der Fünfmeter-Linie einen Haken schlägt, dann aber wegrutscht und kurz vor seinem Schussversuch von Philipp Klingmann entscheidend gestört wird. Nur vier Minuten später hat der SVS seine erste gute Gelegenheit. Förster, der phasenweise als zweiter Stürmer fungiert, spielt einen Ball in die Schnittstelle der Hamburger Viererkette auf José Pierre Vunguidica. St. Pauli-Schlussmann Robin Himmelmann ist jedoch rechtzeitig zur Stelle und spitzelt ihm den Ball im letzten Moment vom Fuß.

Schuhen pariert sensationell

In der Folge versuchen beide Mannschaften sich ein Übergewicht zu erspielen, ohne dass es dabei zu nennenswerten Chancen kommt. Sekunden vor der Halbzeit hält SVS-Keeper durch eine Weltklasse-Parade den Schuss von Bernd Nehrig, der nach einer Ecke aus kürzester Distanz abziehen kann. Schuhen stürmt aus dem Tor und blockt den Ball aus kürzester Distanz. Beim Stande von 0:0 geht es nach einer chancenarmen und weitestgehend ausgeglichenen, aber sehr intensiven ersten Halbzeit in die Kabine.

Karl kommt für Linsmayer

Im zweiten Durchgang ersetzt Markus Karl Denis Linsmayer auf der Sechs, der bereits in der ersten Hälfte nach einem Zweikampf behandelt werden musste. Diesmal ist es der SVS, der sich die erste Chance erspielt. Karl und Förster eroberten im Mittelfeld den Ball, Förster sprintet mit der Kugel am Fuß in Richtung Hamburger Tor und zieht aus 20 Metern mit links ab. Himmelmann taucht ab und klärt den Ball zur Ecke, die aber nichts einbringt. Nur zwei Minuten später verfehlt Karls Fernschuss aus 25 Metern das gegnerische Tor denkbar knapp.

Außenbahnen werden neu besetzt

In der 63. Minute wechselt Kocak zum zweiten Mal und bringt Richard Sukuta-Pasu für Julian Derstroff. Sukuta-Pasu rückt in die Spitze, Vunguidica auf die linke Außenbahn. Vier Minuten später zieht Kocak dann seinen letzten Joker: Nejmeddin Daghfous übernimmt für Zweitligadebütant Ibrahimaj auf der rechten Außenbahn. Karl rückt derweil in die zentrale Abwehrposition und der SVS stellt auf Dreierkette um. Chancen bleiben auf beiden Seiten Mangelware.

Stiefler mit der Führung

In der 80. Spielminute landet ein Klärungsversuch nach einem Eckball vor den Füßen von Stiefler, der zunächst seinem Gegenspieler entkommt und dann kurz vor dem Strafraum abzieht. Sein Schuss landet im rechten Eck, so dass Robin Himmelmann im Tor der Gäste ohne Chance ist. 1:0 für den SVS! Doch die Mannschaft von Kenan Kocak schafft es nicht nachzulegen und lässt sich immer wieder in die eigene Hälfte zurück drängen.

Später Ausgleich

Der FC St. Pauli wirft in den Schlussminuten alles in die Waagschale und agierte mit hohen Bällen in den Strafraum, die der SVS zunächst souverän verteidigte. In den letzten Augenblicken der Begegnung setzte sich der Gast auf der linken Außenbahn dann doch noch einmal durch. Jeremy Dudziak legt im Strafraum quer und der eingewechselte Schneider erzielt nach einem Drehschuss den 1:1-Ausgleichstreffer. Beide Mannschaften versuchen in den Schlussminuten noch einmal die Partie für sich zu entscheiden. Klingmann’s Schuss, der das Tor nur knapp verfehlte, war dann der Schlusspunkt einer turbulenten Nachspielzeit.

Die nächste Partie bestreitet der SVS dann am kommenden Samstag, den 28.10. (13 Uhr) in der Auswärtspartie bei Greuther Fürth.

SV Sandhausen: Schuhen – Klingmann (C), Seegert, Knipping, Paqarada – Linsmayer (46' Karl), Stiefler – Ibrahimaj (68' Daghfous), Förster, Derstroff (63' Sukuta-Pasu) – Vunguidica

FC St. Pauli: Himmelmann – Zander, L. Sobiech, Avevor, Buballa – Flum (87‘ Schoppenhauer), Nehrig (C, 57' Schneider), Möller Daehli (76' Dudziak), Buchtmann, Sobota – Allagui

Tore: 1:0 Stiefler (80‘), 1:1 Schneider (90‘)

Zuschauer: 8.514

Die Stimmen zum Spiel

Jürgen Machmeier: „Das war heute eine Ohrfeige in der 90. Minute. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass wir gegen eine Mannschaft angetreten sind, die um den Aufstieg spielt. Schade, dass heute am Ende keiner dieser dreckigen Siege herausgesprungen ist. Der fünfte Platz mit 18 Punkten ist aber eine tolle Position. Die gilt es, in den nächsten beiden Spielen in Fürth und gegen Duisburg zu verteidigen. Und das ist definitiv möglich.“

Otmar Schork: „Das Montagsspiel vor über 8.500 Zuschauern und bei Flutlicht war definitiv eine tolle Geschichte. Insgesamt gesehen war das 1:1 das gerechte Ergebnis eine hochintensiv geführten Spiels. Natürlich ist es aber ärgerlich, wenn man so kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen muss. Wir hatten nach dem letzten Spiel einige Änderungen in der Mannschaft und ich glaube, dass sie nach der Pleite in Bochum heute die richtige Reaktion gezeigt hat. Morgen wird regeneriert und gegen Fürth werden wir wieder auf einige Spieler wie Kister, Jansen oder Kulovits zurückgreifen können.“

Kenan Kocak: „Wir haben heute gegen eine sehr gute St. Paulianer Mannschaft gespielt, die immerhin saisonübergreifend acht der neun letzten Auswärtsspiele gewonnen hat. Das sollten wir nicht vergessen. Nach dem guten Beginn hat uns im weiteren Verlauf etwas die Passsicherheit gefehlt, gerade in der Offensive. Da hat man dann auch gemerkt, dass uns der ein oder andere Spieler in diesen Situationen gefehlt hat. Trotzdem haben wir mit einer tollen Mentalität verteidigt und sind in der 80. Minute sogar in Führung gegangen. Danach dürfen wir uns nicht hinten reindrängen lassen, sondern müssen auf das 2:0 spielen. Das ist uns nicht gelungen. Der Gegentreffer ärgert mich maßlos, weil er leicht zu verteidigen gewesen wäre.“

Manuel Stiefler: „Ich war bei unseren Ecken für den Rückraum eingeteilt. Der Ball sprang dann zu mir, ich konnte ihn gut mitnehmen und habe ihn dann auch gut getroffen. Das war ein super Gefühl, nach zwei Jahren Verletzungspause wieder mal ein Tor gemacht zu haben. Überglücklich wäre ich gewesen, wenn ich der Mannschaft damit drei Punkte hätte bescheren können. Der späte Ausgleicht trübt die Stimmung ein bisschen.“

José Pierre Vunguidica: „Das fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir waren jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten klar die bessere Mannschaft und hätten schon früher in Führung gehen müssen. Am Ende zählt aber nun einmal das Ergebnis. Das war nach Kiel und Düsseldorf schon das dritte Mal, dass wir in der Schlussminute noch ein Gegentor bekommen. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten.“

SV Sandhausen - FC St. Pauli (1:1)

SV Sandhausen FC St. Pauli
Die Aufstellungen am 23.10.2017 20:30 Uhr
Schuhen - Klingmann - Knipping - Seegert - Paqarada - Linsmayer (46. Karl) - Stiefler - Ibrahimaj (68. Daghfous) - Förster - Derstroff (63. Sukuta-Pasu) - Vunguidica Himmelmann - Zander - Sobiech - Avevor - Buballa - Flum (87. Schoppenhauer) - Nehrig (58. Schneider) - Möller Daehli (76. Dudziak) - Buchtmann - Sobota - Allagui
Auf der Auswechselbank
Karacic, Daghfous, Sukuta-Pasu, Zejnullahu, Karl, Wright, Gipson Brodersen, Schoppenhauer, Keller, Dudziak, Kalla, Schneider, Choi
Die Trainer
Kenan Kocak Olaf Janßen
So fielen die Tore
80. Manuel Stiefler 1:0 90. Jan-Marc Schneider 1:1
Schiedsrichter
unbekannt
Zuschauer
8514
Top · Aktuelles · Saison · WIR! · Nachwuchs · Impressum · Datenschutz · ATGB
© 2024 SV Sandhausen - webdesign by zeitlosdesign