SVS bezwingt Arminia Bielefeld
Drei Änderungen beim SVS
Bei eisigem Wind und einer dichten Schneedecke waren die zahlreichen Helfer des SV Sandhausen bis zum Anpfiff damit beschäftigt, das Geläuf bespielbar zu machen. SVS-Trainer Kenan Kocak nimmt derweil drei Veränderungen im Vergleich zum Auswärtsspiel in Nürnberg vor: Für den verletzten Philipp Klingmann bestreitet Ken Gipson sein Startelfdebüt. Philipp Förster und Eroll Zejnullahu ersetzen Manuel Stiefler und Maxi Jansen. Denis Linsmayer feierte heute seinen 150. Einsatz in der 2. Liga.
Hohe Bälle bestimmen das Geschehen
Von Spielfluss kann in der Anfangsphase auf beiden Seiten noch keine Rede sein. Die komplett in Rot gekleideten Gäste aus Bielefeld tun sich ebenso schwer, wie die schwarz-weißen Sandhäuser. Beide Mannschaften agieren häufig mit hohen Bällen, Strafraumszenen gibt es nur nach Standards, für die der ein oder andere Spieler den Ball sogar auf kleinen Schneehügeln platziert. Beim SVS wird häufig Richard Sukuta-Pasu gesucht, der die Bälle festmachen und weiterleiten soll, von der Bielefelder Hintermannschaft aber zunächst gut im Griff gehalten wird. In der elften Minute gelingt es Sukuta-Pasu, den Ball an der Strafraumkante zu behaupten und auf Förster querzulegen. Dessen Schuss aus 21 Metern stellt für Arminia-Keeper Ortega aber kein Problem dar. Die beste Gelegenheit für die Gäste hat in der 35. Minute Fabian Klos, dessen Kopfball nach einem Freistoß knapp übers Tor fliegt.
Führung mit dem Halbzeitpfiff, Bielefeld gleicht aus
Das erste Tor des Tages fällt zum für den SVS perfekten Zeitpunkt Sekunden vor dem Halbzeitpfiff – wie zu erwarten nach einem Standard. Nach der Ecke von Daghfous verlängert Förster per Kopf, am langen Pfosten lauert Höler freistehend und schießt aus kurzer Distanz ein. 1:0 für Sandhausen. Direkt danach geht es für beide Mannschaften in die Kabine. Der zweite Durchgang beginnt für die Kocak-Elf denkbar ungünstig. Nach einem langen Ball von Schütz findet DSC-Stürmer Voglsammer in der 54. Minute den mitgelaufenen Klos. Der verzögert zunächst und scheitert dann aus elf Metern am herausgeeilten Schuhen. Das Leder prallt ab, landet bei Voglsammer und der vollstreckt aus sechs Metern zum 1:1.
Jubiläums-Treffer von Sukuta-Pasu
Der SVS lässt sich durch den Ausgleich allerdings nicht aus der Bahn werfen, sondern spielt engagiert nach vorne – und wird belohnt: Sukuta-Pasu steht in der 59. Minute auf einmal vollkommen frei, nachdem ihn Zejnullahu in die Tiefe geschickt hatte. Der Angreifer bleibt vor Ortega eiskalt und stellt auf 2:1. Die erneute und nicht unverdiente Führung für den SVS. Gleichzeitig war es der 200. Treffer in der Zweitligageschichte des SVS!
Derstroff entscheidet die Partie
Nach der erneuten Führung wechselt Kocak zunächst Maximilian Jansen für Förster ein, ehe kurze Zeit später Julian Derstroff für Zejnullahu ins Spiel kommt. Derstroff ist es auch, der in der 88. Minute den Deckel drauf macht! Nach einem langen Ball läuft er alleine auf das Gehäuse von Ortega zu und lässt mit einem präzisen Abschluss zum 3:1 dem Gäste-Keeper keine Chance. In den letzten Augenblicken wechselte Kocak nochmals aus: José Vunguidica ersetzt den starken Sukuta-Pasu, weiter passiert nichts mehr. Am Ende gewinnt der SVS verdient gegen Arminia Bielefeld und klettert somit auf Platz sieben der Tabelle.
Weiter geht’s für den SVS am nächsten Sonntag, 17. Dezember 2017. Zu Gast im BWT-Stadion am Hardtwald wird Aufsteiger Holstein Kiel sein.
SV Sandhausen: Schuhen – Gipson, Kister, Knipping, Paqarada – Linsmayer, Förster (67' Jansen)– Daghfous (C), Zejnullahu (76' Derstroff), Höler – Sukuta-Pasu (89‘ Vunguidica)
DSC Arminia Bielefeld: Ortega – Teixeira, Börner (C), Salger, Hartherz – Schütz (78‘ Weihrauch), Prietl – Putaro (72' Hemlein), Kerschbaumer (62' Brandy) – Klos, Voglsammer
Tore: 1:0 Höler (45'), 1:1 Voglsammer (54'), 2:1 Sukuta-Pasu (59'), 3:1 Derstroff (88‘)
Zuschauer: 4.354
Jürgen Machmeier: „Wir schauen nicht auf die Tabelle, da kann man mittlerweile ohnehin nur noch den Kopf schütteln. Wichtig war, dass wir nach den letzten Wochen mit 24 Punkten aus der Vorrunde gehen. Vor allem die Heimspiele gegen Duisburg und Heidenheim waren bitter. Bielefeld kam heute mit stolz geschwellter Brust, wir haben heute auf dem Platz die passende Antwort gegeben. Trotzdem können wir mit der Ausbeute aus den letzten Wochen nicht zufrieden sein. Ich bin aber davon überzeugt, dass sich die Mannschaft in der Rückrunde die verpassten Punkte wieder holt.“
Otmar Schork: „Solche Bedingungen hatten wir bei einem Heimspiel bisher noch nicht. Unsere Mannschaft hat eine überragende kämpferische Leistung gezeigt, vor allem nach dem Ausgleich. Unter dem Strich ist dieser Sieg absolut verdient. Richi hat es heute wieder „durch die Mitte“ versucht und wir sind glücklich, dass er ihn reingemacht hat. Er hat wie die gesamte Mannschaft unter der Woche extrem hart gearbeitet und sich heute mit seinem Treffer dafür belohnt. Mit 24 Punkten nach 17 spielen können wir leben. Gegen Kiel wollen wir das unnötige Unentschieden aus dem Hinspiel wieder wettmachen.“
Kenan Kocak: „Philipp Klingmann ist im Training ausgerutscht und hat sich eine Zerrung im Hüftbereich zugezogen. Dafür haben wir Ken Gipson gebracht, der seine Sache heute sehr sehr gut gemacht hat. Die Bedingungen waren auch für die Zuschauer nicht schön. Wir haben uns im Vorfeld intensiv mit dem Gegner beschäftigt und uns einen Matchplan zurechtgelegt. Nachdem wir dann hier im Stadion ankamen, mussten wir unseren Plan ändern und wir haben unser Spiel auf zweite Bälle umgestellt. Ein riesen Kompliment an die Mannschaft, die den Bedingungen heute getrotzt hat. Wir freuen uns sehr über drei Punkte gegen diesen starken Gegner.“
Richard Sukuta-Pasu: „Die Bedingungen heute waren extrem, gerade in der ersten Halbzeit. Bei solchen Bedingungen muss man als Stürmer auch viel spekulieren. Luci und ich arbeiten sehr hart, auch defensiv. Da agieren wir genauso als Mannschaft, wie in der Offensive. Umso schöner, dass wir heute beide getroffen haben. Jule hat dann den Deckel draufgemacht und somit freuen wir uns jetzt über die drei Punkte.
Lucas Höler: „Kombinationsfußball war heute kaum möglich. Oftmals haben sich die Mannschaften den Ball gegenseitig hin und her geschoben. Heute hat die Mannschaft das Spiel gewonnen, die mehr gekämpft hat. In einer Woche wollen wir in Kiel noch einmal nachlegen.“
Julian Derstroff: „Wir habe heute als Mannschaft gezeigt, was man mit Kampf, Leidenschaft und Herz erreichen kann. Auf solch einem Platz entscheidet nicht die spielerische Qualität. Die 2:1-Führung war ein gefährliches Ergebnis, Bielefeld hat auf den Ausgleich gedrückt. Zum Glück war ich im entscheidenden Moment am richtigen Ort. Vielleicht sollten wir öfter mit dem roten Ball spielen.“
SV Sandhausen - DSC Arminia Bielefeld (3:1)
SV Sandhausen | DSC Arminia Bielefeld |
---|---|
Die Aufstellungen am 10.12.2017 13:30 Uhr | |
Schuhen - Gipson - Knipping - Kister - Paqarada - Linsmayer - Zejnullahu (76. Derstroff) - Daghfous - Förster (65. Jansen) - Sukuta-Pasu (89. Vunguidica) | Ortega Moreno - Teixeira - Salger - Börner - Hartherz - Schütz (78. Weihrauch) - Prietl - Putaro (71. Hemlein) - Kerschbaumer (62. Brandy) - Klos - Voglsammer |
Auf der Auswechselbank | |
Karacic, Seegert, Vunguidica, Stiefler, Ibrahimaj, Jansen, Derstroff | Rehnen, Behrendt, Weihrauch, Nöthe, Brandy, Hemlein, Weigelt |
Die Trainer | |
Kenan Kocak | Jeff Saibene |
So fielen die Tore | |
45. 1:0 59. Richard Sukuta-Pasu 2:1 88. Julian-Maurice Derstroff 3:1 |
54. Andreas Voglsammer 1:1 |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
4354 |