Sandhausen unterliegt St. Pauli mit 1:3
Drei Neue in der Startelf
SVS-Trainer Kocak nimmt drei Änderungen im Vergleich zum Heimspiel gegen Magdeburg vor einer Woche vor: Für Gíslason, Rossipal und Gouaida rücken Klingmann, Paqarada und Förster in die Startelf. Bereits nach zwei Minuten hat der SVS die erste gute Gelegenheit: Nach einem Befreiungsschlag von Verlaat kommt Förster an den Ball, dessen Schuss im gegnerischen Sechszehner aber geblockt wird. In der zehnten Minute kommen dann die Gastgeber zum ersten Mal gefährlich vor den Sandhäuser Kasten. Knoll kommt nach einer hohen Flanke am langen Pfosten an den Ball, dessen Abschluss aus kurzer Distanz Lomb auf der Linie abblocken kann.
Pauli drückt – und trifft
In den Folgeminuten nimmt der Druck der Gastgeber immer weiter zu und hat in der 17. Minute Konsequenzen: Nach einem Angriff über rechts legt Dudziak quer auf Diamantakos, der unbedrängt zum 1:0 verwandelt. Erst zwei Minuten zuvor hatte der SVS die Führung auf dem Fuß: Pauli-Keeper Himmelmann köpfte eine Rückgabe an der Strafraumgrenze nur unzureichend weg. Linsmayer versuchte es per Heber, verfehlte das Tor aber deutlich.
Sandhausen besser im Spiel
Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kann sich der SVS aus der Umklammerung der Hamburger befreien und macht das Spiel, während St. Pauli auf Konter lauert. Chancen springen auf beiden Seiten nicht heraus. Erst in der 38. Minute kann Sandhausen den ersten Schuss aufs Tor verzeichnen. Nach schöner Flanke von Klingmann über rechts kommt Schleusener zu einer Kopfball-Chance. Doch das Leder landet genau in den Armen von Himmelmann.
Schleusener kommt zu Fall
Kurz vor der Pause dann eine diskutable Szene: Nach einem hohen Ball kommt Schleusener ins Sprint-Duell mit Avevor. Im Strafraum stellt Buballa den Fuß rein und bringt den SVS- Stürmer zu Fall, doch der Pfiff von Schiedsrichter Robert Kempter bleibt aus. Klingmanns Nachschuss wird geblockt. Somit geht die Partie beim Stande von 1:0 aus Sicht des FC St. Pauli in die Pause.
Dreifach-Chance nach dem Seitenwechsel
Zum zweiten Durchgang möchte Kocak die Offensive beleben und bringt Müller für Verlaat in die Partie. Und Sandhausen ist nun deutlich stärker und hat bis zur 57. Minute gleich mehrere gute Chancen: Nach einem Freistoß probiert es Förster aus spitzem Winkel, scheitert jedoch an Himmelmann. Nur Sekunden später vergibt Schleusener erst eine flache Hereingabe per Hacke und setzt nach der anschließenden Ecke einen Schuss knapp neben den linken Pfosten. In der Zwischenzeit ist Behrens für Wooten auf dem Platz.
Vollmann kommt, Behrens trifft
Bereits in der 68. Minute vollzieht Kocak den letzten Wechsel: Kapitän Kulovits verlässt den Platz und wird durch Vollmann ersetzt. Der SVS ist nun die deutlich stärkere Mannschaft und belohnt sich in der 73. Minute mit dem absolut verdienten Ausgleich. Müller bringt einen Freistoß in den Strafraum, wo Behrens den Ball per Kopf ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich abfälscht.
Lomb pariert stark
Und erneut Behrens hat nur eine Minute später gar die Chance zur Führung: Nach einer Linsmayer-Flanke rutscht ihm fünf Meter vor dem Tor der Ball aber über den Scheitel und fliegt rechts am Tor vorbei. Fast im direkten Gegenzug bewahrt SVS-Keeper Lomb seine Mannschaft vor dem erneuten Rückstand. Möller Daehli sprintet mit dem Ball in den Sandhäuser Strafraum und zieht ab. Lomb reagiert glänzend per Fußabwehr. Der Nachschuss landet neben dem Tor.
Sandhausen gibt Unentschieden aus der Hand
Und dann folgt eine Nachspielzeit zum vergessen: Nach einem Einwurf steht der eingewechselte Allagui nach einem Doppelpass mit Veerman alleine vor Lomb und schiebt ein zum 2:1. Und in der 94. Minute kommt es noch schlimmer. Allagui und Neudecker laufen nach einem Konter alleine auf Lomb zu, der zunächst parieren kann, beim Nachschuss von Buchtmann aber machtlos ist. Somit muss der SV Sandhausen trotz starker Leistungssteigerung in Durchgang zwei ohne Punkte die Heimreise antreten.
Nach der Länderspielpause empfängt der SVS am Freitag, den 19. Oktober, zu Hause den FC Ingolstadt.
FC St. Pauli: Himmelmann – Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa – Flum (86' Allagui), Knoll – Miyaichi (76' Neudecker), Buchtmann, Möller Daehli – Diamantakos (72' Veerman)
SV Sandhausen: Lomb – Klingmann, Kister, Karl, Verlaat (46' Müller), Paqarada – Linsmayer, Kulovits (C, 68' Vollmann)) – Förster – Wooten (56' Behrens), Schleusener
Tore: 1:0 Diamantakos (17'), 1:1 Behrens (73'), 2:1 Allagui (90'), 3:1 Buchtmann (94')
Zuschauer: 29.546
Schiedsrichter: Robert Kempter
Otmar Schork: „Es zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch die Spiele. Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu, hat mal jemand gesagt. Das trifft bei uns derzeit in hohem Maße zu. Wir haben seit Wochen eine Ergebniskrise. Nach dem verdienten 1:1 hätten wir aufgrund der Chancen in Führung gehen müssen. So kassieren wir in der Nachspielzeit die Niederlage, obwohl wir heute mindestens einen Punkte hätten mitnehmen müssen. Jetzt gilt es, eine Nacht darüber zu schlafen und die Köpfe freizubekommen. Wir haben nun zwei Wochen Pause, in denen wir die Mannschaft wieder aufbauen müssen, da sie für ihre gezeigte Leistung heute leider nicht belohnt wurde.“
Kenan Kocak: „Das Spiel hat für uns nicht gut angefangen. Wir wollten einen besseren Zugriff auf den Gegner haben, was uns in den ersten 25 Minuten nicht gelungen ist. Danach konnten wir das Spiel neutralisieren. Im zweiten Durchgang waren wir spielbestimmend und haben Chancen kreiert, diese jedoch nicht genutzt. Nachdem wir dann doch den verdienten Ausgleich erzielen konnten, wollten wir weiter auf Sieg spielen und haben eine riesen Chance. Umso bitterer ist es, dass wir in der Nachspielzeit das 1:2 bekommen. Für die Jungs tut mir das unendlich Leid. Wenn wir das Spiel hier heute gewinnen, kann sich eigentlich keiner beschweren.“
Kevin Behrens: „Die Enttäuschung ist riesig. Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden, es im zweiten Durchgang nach der Umstellung aber wesentlich besser gemacht. Dann schaffen wir den Ausgleich und haben sogar die Chance aufs 2:1. Aber wie es im Fußball dann manchmal so ist, verlieren wir das Spiel in der Nachspielzeit. Wenn ich so über meine zweite Chance nachdenke, fühlt sich das echt brutal an. Den muss ich einfach machen.“
Markus Karl: "Das ist wieder der Klassiker. Wenn Du unten drinstehst, dann passieren genau solche Spiele. Wir haben das 1:1 zu spät geschossen und danach die Möglichkeiten zur Führung nicht genutzt. Jede Chance, die Du verballerst, macht den Gegner stark und dann verlierst Du solch ein Spiel. Trotzdem hat man gesehen, dass wir kicken können. Wir müssen auf der zweiten Halbzeit aufbauen und solche eine Leistung in den nächsten Spielen auch mal konsequent zu Ende bringen."
FC St. Pauli - SV Sandhausen (3:1)
FC St. Pauli | SV Sandhausen |
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Die Aufstellungen am 07.10.2018 13:30 Uhr | |
Himmelmann - Dudziak - Ziereis - Avevor - Buballa - Flum (87. Allagui) - Knoll - Miyaichi (76. Neudecker) - Buchtmann - Möller Daehli - Diamantakos (72. Veerman) | Lomb - Verlaat (46. ) - Kister - Karl - Klingmann - Linsmayer - Kulovits (68. Vollmann) - Paqarada - Förster - Schleusener - Wooten (56. Behrens) |
Auf der Auswechselbank | |
Brodersen, Sahin, Nehrig, Neudecker, Zehir, Allagui, Veerman | Wulle, Behrens, Taffertshofer, Guédé, Vollmann, ??, Jansen |
Die Trainer | |
Markus Kauczinski | Kenan Kocak |
So fielen die Tore | |
17. Dimitrios Diamantakos 1:0 90. Sami Allagui 2:1 90. Christopher Buchtmann 3:1 |
73. Kevin Behrens 1:1 |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
29546 |