SV SANDHAUSEN
23.02.2019 13:00 Uhr

Sandhausen unterliegt in Köln mit 1:3

Kister feiert Comeback

Erstmals seit seinem Mittelfußbruch im Oktober 2018 steht Innenverteidiger Tim Kister wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Er beginnt ebenso, wie Erik Zenga, der aufgrund seines Daumenbruchs mit einer Spezialschiene aufläuft. Während Jesper Verlaat auf der Bank Platz nimmt, konnte Torjäger Fabian Schleusener die Reise ins Rheinland wegen eines grippalen Infekts nicht mitmachen.

Wooten köpft die frühe Führung

Somit läuft sein Sturmpartner Andrew Wooten heute als einzige nominelle Spitze auf. Und der US-Amerikaner steht bereits nach vier Minuten im Mittelpunkt. In einer starken Anfangsphase tankt sich Diekmeier auf der rechten Seite gegen Koziello durch und flankt in den Kölner Strafraum, wo Wooten am höchsten steigt und den Ball mit dem Kopf im linken Eck unterbringt. Die frühe Führung für die Schwarz-Weißen!

SVS steht kompakt

In der Folge übernimmt der 1. FC Köln die Initiative und kommt nach zehn Minuten zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von Marcel Schuhen. Cordoba versucht am kurzen Pfosten eine flache Hereingabe von Clemens zu erwischen, trifft dabei aber nur den SVS-Keeper am Kopf. Nach kurzer Behandlung kann Schuhen aber weiterspielen. Der SVS versucht derweil aus einer kompakten und stabilen Defensiveheraus weiterhin Nadelstiche zu setzen und schnell umzuschalten. In der 19. Minute schafft es Förster in den gegnerischen Strafraum, wird jedoch in letzter Sekunde von Schmitz am Schuss gehindert.

Rasante Nachspielzeit

Förster ist es auch, der in der 36. Minute nach einem klasse Antritt die nächste Chance hat. Sein Schuss mit dem schwachen rechten Fuß wird zur Ecke abgefälscht, die jedoch nichts einbringt. Köln erhöht in dieser Phase den Druck und kommt immer wieder in Strafraumnähe, aber entweder der dicht gestaffelte Defensivverbund, spätestens aber der sichere Schlussmann Schuhen bedeuten für die Domstädter Endstation. Die fünfminütige Nachspielzeit der ersten Hälfte hat es dann nochmal in sich: Erst vergeben die Sandhäuser einen mehr als aussichtsreichen Vier-gegen-Zwei-Konter, im Gegenzug scheitert Cordoba mit seinem Lupfer, der knapp über den Kasten segelt. Kurz darauf ist Pause.

Köln gelingt der Ausgleich

Nach dem Seitenwechsel geht es beim SVS zunächst ohne personelle Wechsel weiter. In der 46. Minute dann fast ein Spiegelbild des Führungstreffers. Wieder kann Diekmeier flanken, wieder kommt Wooten zum Kopfball, doch der erwischt die Kugel diesmal nicht richtig. Ebenso Gíslason beim Nachschuss. Auf der anderen Seite kann sich Cordoba nach einer Unachtsamkeit gegen Zenga und Knipping durchsetzen, scheitert im Anschluss aber an Schuhen. In der 50. Minute zappelt der Ball dann aber doch im Netz. Nach einem Freistoß von Geis kann Drexler am langen Pfosten zum 1:1 einschieben.

Schuhen pariert stark

Auch nach dem Ausgleich bleiben die Kölner die aktivere Mannschaft. In der 59. Minute kann Schuhen mit einem Wahnsinns-Reflex das Unentschieden halten. Nach einer Flanke bringt Hector den Ball per Seitfallzieher vors Tor, wo Höger mit der Hacke die kurze Ecke anvisiert. Schuhen reagiert blitzschnell und lenkt den Ball nochum den Pfosten. In der 66. Minute bringt Uwe Koschinat mit Taffertshofer einen frischen Mann fürs Mittelfeld. Für ihn geht Zenga vom Platz.

Karl und Kister müssen runter

Vier Minuten später dann eine kurze Schrecksekunde: Karl und Koziello steigen hochins Kopfballduell und prallen heftig zusammen. Der Sandhäuser trägt eine klaffende Wunde davon und muss stark blutend vom Platz. Für ihn kommt Zhirov in die Partie. Auch Koziello kann nicht weiterspielen und muss ebenfalls ausgewechselt werden. Inder 80. Minute erwischt es dann auch noch Tim Kister, der beim Aufkommen nach einem Kopfballduell umknickt. Auch er muss vom Platz, Verlaat ersetzt ihn.

Modeste entscheidet das Spiel

Trotz dieser personellen Rückschläge kann sich der SVS nun etwas aus dem Griff der Kölner befreien und läuft wieder früh an, sodass die Domstädter zu langen Bällen gezwungen sind. Aber in der 83. Minute wird ein solcher zum Verhängnis. Schaub kann sich nach einem weiten Ball nach vorne über links durchsetzen und flankt auf den langen Pfosten. Dort hat sich der gerade eingewechselte Modeste frei geschlichen und köpft unbedrängt das 2:1. Bis zum Schluss versucht der SVS zwar noch einmal alles, kommt aber gegen nun souverän agierende Kölner nicht mehr zwingend vors Tor. In der fünften Minute der Nachspielzeit ist es erneut Modeste, der nach einem individuellen Fehler in der SVS-Hintermannschaft den 3:1-Endstand erzielt.

Am kommenden Samstag, den 02. März, empfängt der SVS zum nächsten Heimspielden FC Erzgebirge Aue. Anpfiff am Hardtwald ist um 13 Uhr.

1. FC Köln: T. Horn – Schmitz, Meré, Hector (C) – Clemens, Geis, J. Horn (46' Höger), Drexler, Koziello (72' Schaub) – Terodde (78' Modeste), Cordoba

SV Sandhausen: Schuhen – Diekmeier, Kister (80' Verlaat), Knipping, Dieckmann – Linsmayer (C), Karl (72' Zhirov), Zenga (66' Taffertshofer) – Gíslason, Förster, Wooten

Tore: 0:1 Wooten (4'), 1:1 Drexler (50'), 2:1 Modeste (80'), 3:1 Modeste (90'+4)

Zuschauer: 49.600

Die Stimmen zum Spiel 1. FC Köln - SV Sandhausen:

Otmar Schork: „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und den 1. FC Köln mit unserem frühen Führungstor durch Andrew Wooten überrascht. In dieser Phase hatten wir unseren Gegner absolut im Griff. Nach dem Seitenwechsel ist der Ausgleich leider sehr schnell gefallen, ab diesem Zeitpunkt hat Köln das Heft des Handelns dann in die Hand genommen. Wir waren in der Offensive nicht mehr präsent, der Knackpunkt war dann die Einwechslung von Modeste. Wir haben wiederum ein starkes Spiel abgeliefert, müssen aber mit leeren Händen nach Hause fahren. Die kommenden Spiele werden immens wichtig sein, wir müssen die Leistung aus der ersten Halbzeit über 90 Minuten abliefern.“

Uwe Koschinat: "Wir haben in der ersten Halbzeit wenig zugelassen. Unser Plan, Köln hoch zu attackieren und früh in Ballbesitz zu kommen, ist voll aufgegangen. Die spielerische Qualität haben wir durch läuferische Leistungen wettgemacht. In der zweiten Halbzeit kamen dann mehrere unglückliche Umstände zustande. Mit Kister und Karl mussten zwei stabile Defensivkräfte verletzt runter. Dadurch wurden mir nicht nur Wechseloptionen genommen, sondern die Stabilität hat hat merklich nachgelassen. Am Ende haben dadurch auch die Körner gefehlt, um nochmal nachzulegen. Ich bin massiv enttäuscht, weil wir hier hergefahren sind, um etwas mitzunehmen. Und davon waren wir nicht allzu weit entfernt."

Denis Linsmayer: "Solche Geschichten schreibt eigentlich nur der Fußball, dass Anthony Modeste in seinem ersten Heimspiel für den 1. FC Köln seit seiner Rückkehr direkt einen Doppelpack erzielt. Ich glaube, wir hatten in der zweiten Halbzeit im Umschaltspiel zu viele Ballverluste und konnten dadurch nicht für die Entlastung sorgen, wie es uns im ersten Durchgang gelungen ist. Wir haben heute zwar eine beachtliche Leistung gezeigt, aber davon können wir uns leider nichts kaufen.“

Tim Kister: "Erstmal war es ein geiles Gefühl, nach meiner Verletzung in solch einem Stadion mein Comeback feiern zu dürfen. Wir waren gut im Spiel und haben Köln das Leben lange Zeit schwer gemacht. Leider gehen wir trotzdem mit null Punkten nach Hause. Ich bin im Zweikampf umgeknickt und werden am Montag zum Arzt gehen. Ich glaube aber nicht, dass es was Ernstes ist. Aber aufgrund meiner fünften Gelben Karte werde ich gegen Aue dennoch aussetzen müssen. Wir müssen das Positive aus der Partie gegen Köln mit in die nächsten Spiele nehmen. Denn dort warten die Gegner, gegen die wir punkten müssen."

Erik Zenga: "Klar habe ich mich gefreut, als ich heute mein Comeback feiern durfte. Leider nicht mit dem gewünschten Ergebnis. Dass es hier in Köln nicht einfach werden würde, war jedem klar. Trotzdem ist jeder an seine Grenzen gegangen und ich finde, wir haben uns gut verkauft. Mit etwas mehr Spielglück wäre mehr dringewesen. Unser voller Fokus liegt jetzt auf dem Spiel gegen Aue. Ich habe in der ersten Halbzeit einen Schlag auf die Wade bekommen, die danach immer mehr zugemacht hat. Es hat trotzdem Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich der Mannschaft in Zukunft noch helfen kann."

Marcel Schuhen: "Es war heute sehr besonders und sehr emotional für mich. Ich habe viele Menschen wiedergetroffen, aber leider konnten wir heute nichts Zählbares mitnehmen. Die erste Halbzeit war richtig gut. Wir haben Gas gegeben und viel investiert. Nach dem Tor hätten wir sogar noch nachlegen können. In der zweiten Halbzeit haben uns merklich die Körner gefehlt. Das Tor von Modeste wäre zu verhindern gewesen. Keiner hat heute damit gerechnet, dass wir etwas holen. Aber es war definitiv möglich. Jetzt kommen die Gegner, die wir schlagen müssen und da darf es keine Ausreden mehr geben."

 

1. FC Köln - SV Sandhausen (3:1)

1. FC Köln SV Sandhausen
Die Aufstellungen am 23.02.2019 13:00 Uhr
Horn - Schmitz - Meré Pérez - Horn (46. Höger) - Clemens - Geis - Hector - Koziello (71. Schaub) - Drexler - Córdoba Copete - Terodde (78. Mbu Agogo Modeste) Schuhen - Diekmeier - Kister (80. Verlaat) - Knipping - Dieckmann - Linsmayer - Karl (70. Zhirov) - Gislason - Förster - Zenga (66. Taffertshofer) - Wooten
Auf der Auswechselbank
Kessler, Sørensen, Höger, Nartey, Risse, Schaub, Mbu Agogo Modeste Lomb, Paqarada, Verlaat, Zhirov, Taffertshofer, Vollmann, Behrens
Die Trainer
Markus Anfang Uwe Koschinat
So fielen die Tore
50. Dominick Drexler 1:1
83. Anthony Mbu Agogo Modeste 2:1
90. Anthony Mbu Agogo Modeste 3:1
4. Andrew Wooten 0:1
Schiedsrichter
unbekannt
Zuschauer
49600
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