Remis gegen den Hamburger SV
Frey und Paqarada neu in der Startelf
Mit zwei personellen Veränderungen startet der SVS in sein letztes Spiel in dieser Hinrunde. Nicht zur Verfügung steht Trainer Uwe Koschinat der Torschütze beim 1:1-Unentschieden bei Dynamo Dresden in der Vorwoche, Robin Scheu. Der 24-Jährige muss mit einer Muskelverletzung passen, für ihn rückt Marlon Frey ins Mittelfeld. Zurück in die Startformation kehrt Linksverteidiger Leart Paqarada, der in Dresden gesperrt gefehlt hatte und nun wieder Sören Dieckmann ersetzt.
SVS lässt den HSV kommen
Das Spiel beginnt mit viel Ballbesitz für die Hamburger und einer kompakten SVS-Formation. Die Schwarz-Weißen lauern auf Ballgewinne, um dann schnell umzuschalten. Auf diese Weise kommen die Gastgeber zur ersten Chance, als Kevin Behrens flankt und Aziz Bouhaddouz zunächst per Kopf und dann mit einem Fallrückzieher abschließt. HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes entschärft die Situation in der vierten Minute.
Gelegenheiten auf beiden Seiten
Dem HSV ist der Respekt vor dem Gegner anzumerken, er kommt in der achten Minute allerdings zu einer guten Gelegenheit, als Jeremy Dudziak mit links am Tor vorbeischießt. Doch auch der SVS bleibt gefährlich. Ein Raunen geht in der zwölften Minute durchs Stadion, als Denis Linsmayer den Ball an den langen Pfosten schlägt, Behrens die Kugel in den Fünfer weiterleitet und Bouhaddouz dort knapp verpasst. Das Spiel nimmt Fahrt auf. In der 16. Minute erreicht Behrens einen Pass von Besar Halimi nicht. Auf der Gegenseite findet der Ball nach Tim Leibolds Flanke eine Minute später den Kopf von Martin Harnik, doch Martin Fraisl pariert.
Zhirov trifft zum 1:0
Der HSV erhöht danach den Druck. Die SVS-Verteidigung ist gefordert, kann jedoch immer wieder klären, mitunter in ganz brenzligen Situationen. Beispielhaft ist die Gelegenheit in der 27. Minute, als nach einem Harnik-Pass in den Strafraum Verwirrung herrscht, der Ball zu Narey kommt, die SVS-Abwehr dessen Schuss aber mit vereinten Kräften zur Ecke lenkt. Dann fällt in der 39. Minute das 1:0 – für den SVS! Nach einer Ecke von links von Besar Halimi schraubt sich Aleksandr Zhirov in die Luft und köpft den Ball in die lange Ecke. Ein Treffer wie aus dem Lehrbuch, mitten hinein in die Druckphase der Hamburger. Beim 1:0 bleibt es bis zur Pause.
Die Absprachen funktionieren
Der zweite Durchgang beginnt mit einer großen Chance für den SVS. Nach einer Ablage mit der Brust von Behrens steht Halimi in der 50. Minute vor Heuer Fernandes, kommt mit seinem Schuss aber nicht am HSV-Keeper vorbei. Auf der Gegenseite lupft Tim Leibold den Ball gefährlich auf den Kasten, der Ball streift in der 53. Minute die Latte und geht ins Toraus. Der HSV hat zwar weiterhin viel Ballbesitz, richtig zwingend wird es aber zunächst seltener. Beim SVS funktionieren die Absprachen in der Defensive, die Platzherren machen es den Hamburgern schwer.
Hinterseer gleicht aus
In die Schlussphase geht der SVS mit Julius Biada, der ab der 67. Minute Besar Halimi ersetzt. Kurz darauf gelingt dem HSV der Ausgleich. Über Umwege gelangt der Ball nach einem Harnik-Schuss zu Lukas Hinterseer, der geistesgegenwärtig reagiert und den Ball reaktionsschnell über die Torlinie bugsiert – das 1:1 in der 73. Minute. Beide Teams müssen sich in dieser intensiven Partie nun neu sortieren, SVS-Trainer Koschinat setzt dabei ab der der 78. Minute auf Philipp Türpitz, der für Marlon Frey ins Spiel kommt.
Fraisl pariert stark
Nach einer Ecke gehen die Schwarz-Weißen fast erneut in Führung, doch Behrens köpft den Ball in der 80. Minute am langen Pfosten vorbei. Allerdings bleibt auch der HSV gefährlich. In der 83. Minute muss Martin Fraisl sein ganzes Können aufbieten, um einen strammen Hinterseer-Schuss nach einem HSV-Konter zur Ecke zu parieren. Beide Teams gehen in den letzten Minuten auf den Siegtreffer, die beste Chance hat Julius Biada, der bei einem Konter in der Nachspielzeit an HSV-Keeper Heuer Fernandes hängen bleibt. Danach ist Schluss, es bleibt beim 1:1.
Für den SVS steht in diesem Jahr noch eine Partie an. Am kommenden Sonntag, den 22. Dezember, empfangen die Schwarz-Weißen um 13:30 Uhr Holstein Kiel.
SV Sandhausen: Fraisl – Diekmeier (C), Nauber, Zhirov, Paqarada – Frey (78‘ Türpitz), Paurevic, Linsmayer – Halimi (67‘ Biada) – Behrens, Bouhaddouz.
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Narey, Letschert, Ewerton, Leibold – Jung (59‘ Fein), Dudziak (73‘ Jairo), Hunt (C, 59‘ Kittel) - Harnik, Hinterseer, Jatta.
Tore: 1:0 Zhirov (39.), 1:1 Hinterseer (73.)
Zuschauer: 12.958
Uwe Koschinat: „Wir haben unheimlich viel Kampf und Solidarität ins Spiel geworfen, haben die letzte Kette sehr eng gezogen und immer wieder ein Bein dazwischen gebracht. In der zweiten Halbzeit mussten wir noch tiefer stehen. Das 1:1 ist aus unserer Sicht unglücklich gefallen. Ich hätte mir in den letzten Minuten den Schlusspfiff manchmal etwas früher gewünscht, aber in diese Phase sind dann noch mal zwei Großchancen für uns gefallen. Wenn man sich die ganzen 90 Minuten anschaut, ist das 1:1 für uns ein gerechtes Ergebnis. Dieser Punkt ist für uns wahnsinnig viel wert.“
Dennis Diekmeier: „Man muss sagen, dass am Ende sogar noch mehr drin war. Wir haben am Ende noch zwei große Chancen. Ich hätte gerne die drei Punkte hier behalten, aber letztlich muss man mit einem 1:1 zufrieden sein. Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen, haben einen geilen Teamspirit. Genau so muss es weitergehen.“
Martin Fraisl: „Es ist ein verdientes Unentschieden. Wir haben unglaublich gekämpft und hatten so viel Biss, dass Spiel gewinnen zu wollen. Am Ende haben wir noch zwei Möglichkeiten, um den Siegtreffer zu erzielen, da hat mein Kollege sehr gut gehalten. Nichtsdestotrotz: Wenn du einen Punkt holst gegen den HSV, musst du zufrieden sein. In den Spielen gegen die großen Teams Bielefeld, Stuttgart und Hamburg hat uns unser großer Zusammenhalt geholfen, den wir im Klub haben. Jetzt ist es unser klares Ziel, kommende Woche gegen Kiel die drei Punkte zu Hause zu behalten.“
Gerrit Nauber: „Wenn es heute einen Sieger hätte geben sollen, dann wären das eher wir als der HSV gewesen. Wir hatten noch drei, vier klare Möglichkeiten, ein weiteres Tor zu erzielen. Wir haben uns heute auf dem Platz alle gut gefühlt und haben als Kollektiv gut funktioniert.“
Mikayil Kabaca: „Wir können mit diesem Punkt natürlich sehr zufrieden sein, auch wenn man sagen muss, dass wir direkt nach der Pause die Chance auf das 2:0 hatten. Und wenn Julius den Ball bei der letzten Aktion am Torhüter vorbeigelegt bekommt… Es ist aber immer leichter gesagt als getan. Wir sind am Ende sehr zufrieden mit dem 1:1, und die Mannschaft kann stolz auf sich sein, sie hat ganz stark gekämpft, auch gespielt und die schwierigen Verhältnisse angenommen gegen einen Gegner, der normalerweise in einer anderen Liga spielt.“
SV Sandhausen - Hamburger SV (1:1)
SV Sandhausen | Hamburger SV |
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Die Aufstellungen am 15.12.2019 13:30 Uhr | |
Fraisl - Diekmeier - Nauber - Zhirov - Paqarada - Paurevic - Frey (78. Türpitz) - Linsmayer - Halimi (67. Biada) - Bouhaddouz - Behrens | Heuer Fernandes - Narey - Almeida Santos - Letschert - Leibold - Jung (59. Fein) - Hunt (59. Kittel) - Dudziak (73. Samperio Bustara) - Harnik - Hinterseer - Jatta |
Auf der Auswechselbank | |
Wulle, Türpitz, Engels, Gislason, Biada, Kister, Taffertshofer, Dieckmann, Klingmann | Pollersbeck, van Drongelen, Kinsombi, Kittel, Wood, Moritz, Amaechi, Samperio Bustara, Fein |
Die Trainer | |
Uwe Koschinat | Dieter-Klaus Hecking |
So fielen die Tore | |
39. Aleksandr Zhirov 1:0 | 75. Lukas Hinterseer 1:1 |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
12958 |