SV SANDHAUSEN
01.03.2020 13:30 Uhr

Aufholjagd führt zu 4:4-Remis in Bochum

Bochum. Zweimal liegt der SV Sandhausen am 24. Spieltag in der 2. Liga beim VfL Bochum in Rückstand und fährt am Ende mit viel Moral dennoch ein 4:4-Unentschieden ein.

Nauber zurück in der Innenverteidigung

Auf fünf Positionen verändert SVS-Chef-Trainer Uwe Koschinat seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Gerrit Nauber kehrt in die Innenverteidigung zurück. Der 27-Jährige hatte zuletzt krank gefehlt. Tim Kister nimmt dafür wieder auf der Bank Platz. Zudem laufen Ivan Paurevic im defensiven Mittelfeld sowie Emanuel Taffertshofer und Robin Scheu vor ihm auf. Ebenfalls wieder mit dabei ist Aziz Bouhaddouz, der die Doppelspitze mit Kevin Behrens bildet.

Dem VfL Bochum gehört der Start

Der SVS kehrt in Bochum zum 4-4-2-System mit Raute zurück. Zunächst ist allerdings der VfL Bochum besser im Spiel, der SVS legt einen ähnlich unglücklichen Start in die Partie hin wie in der Vorwoche beim 0:2 gegen den Karlsruher SC. In der vierten Minute bringt Nauber den Bochumer Außenverteidiger Danilo Soares im Strafraum zu Fall. Den fälligen Foulelfmeter verwandelt Danny Blum in der sechsten Minute zum 1:0. Blum ist kurz darauf erneut zur Stelle. Osei-Tutu flankt den Ball in der neunten Minute von der rechten Seite in den Strafraum, dort setzt sich der ehemalige SVS-Profi durch und überwindet Martin Fraisl im Kasten der Schwarz-Weißen mit einem sehenswerten Außenrist-Lupfer.

Biada verkürzt

Der SVS muss sich in diesen Minuten berappeln und schauen, dass er schnell zurück ins Spiel findet. Das gelingt den Kurpfälzern. In der 13. Minute erkennt Julius Biada eine gefährliche Situation am gegnerischen Strafraum. Er nimmt Anlauf und Maß, trifft den Ball perfekt und verkürzt mit seinem wuchtigen Abschluss in die rechte Ecke auf 1:2. Der SVS kommt nun besser ins Spiel, es entwickelt sich eine Partie auf Augenhöhe mit Gelegenheiten auf beiden Seiten.

Ausgleich in der 45. Minute

In der 27. Minute hat der SVS Glück, nicht mit 1:3 in Rückstand zu geraten. Ganvoula taucht frei vor Fraisl auf, schießt den Ball aber über das Tor. Auf der Gegenseite muss Bochums Leitsch nach einem Abschluss von Bouhaddouz auf der Linie klären (29‘). Der SVS investiert in der Schlussphase des ersten Durchgangs mehr in die Offensive und wird belohnt: Julius Biada tritt in der 45. Minute zum Freistoß an und setzt den Ball mit einem präzisen Flachschuss in die Maschen. Es geht mit dem verdienten 2:2 in die Pause.

SVS gerät erneut mit zwei Toren in Rückstand

Der zweite Durchgang beginnt für den SVS wieder mit einem Rückschlag. Wieder ist es Blum, der für den VfL trifft. Nach einem Fehler im Spielaufbau kommt der dreifache Torschütze frei im Strafraum zum Abschluss und erhöht (49‘). Kurz darauf rettet der Pfosten für die Schwarz-Weißen und verhindert ein Eigentor, das Aleksandr Zhirov in der 54. Minute um ein Haar unterläuft. Der SVS versucht weiterhin, auch offensiv Akzente zu setzen, ein Kopfball von Bouhaddouz geht in der 62. Minute knapp am Tor vorbei. In der 65. Minute dann jedoch die kalte Dusche: Jordi Osei-Tutu markiert erneut nach einem Ballverlust der Kurpfälzer im Spielaufbau für den VfL das 4:2.

Zwei Elfmeter bringen den Ausgleich

Bis weit in die Schlussphase sieht es nicht gut aus für den SVS, der allerdings zu keiner Zeit aufgibt. In der 85. Minute wird die Moral zum ersten Mal belohnt. Der Schiedsrichter ahndet im Strafraum ein Handspiel des Bochumers Milos Pantovic nach einer Ecke von Leart Paqarada. Den folgenden Elfmeter setzt Kevin Behrens unter die Latte und ins Tor – nur noch 3:4. Und dann wird es völlig verrückt: Nach einem Paqarada-Standard köpft ein Bochumer bei einem Rettungsversuch seinem eigenen Kapitän Anthony Losilla den Ball an den ausgestreckten Arm. Wieder gibt es Elfmeter, und diesmal verwandelt Philip Türpitz. Der umjubelte Treffer zum 4:4 markiert den Endstand.

Zweifelsohne ein Punkt der Moral für den SV Sandhausen in einem Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Nach vier Niederlagen in Folge hat die Mannschaft von Uwe Koschinat damit die Negativserie gestoppt. Gleich zweimal holte sie einen Zwei-Tore-Rückstand auf und bewies Charakter.

Weiter geht’s für den SV Sandhausen am Sonntag, den 08. März, mit dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Anpfiff im BWT-Stadion am Hardtwald ist dann um 13.30 Uhr.

VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Decarli, Leitsch, Danilo – Tesche, Losilla (C), Janelt – Osei-Tutu (90+1‘ Lorenz), Blum (79‘ Pantovic) – Ganvoula (86‘ Zulj).

SV Sandhausen: Fraisl – Diekmeier (C), Nauber, Zhirov, Paqarada – Paurevic (90‘ Frey) – Scheu (65‘ Türpitz), Taffertshofer (78‘ Engels) – Biada – Bouhaddouz, Behrens

Tore: 1:0 Blum (6‘, Foulelfmeter), 2:0 Blum (9‘), 2:1 Biada (13‘), 2:2 Biada (45‘), 3:2 Blum (49‘), 4:2 Osei-Tutu (65‘), 4:3 Behrens (85‘, Handelfmeter), 4:4 Türpitz (90+4‘, Handelfmeter)

Zuschauer: 13.807

Die Stimmen zum Spiel VfL Bochum gegen SV Sandhausen

Uwe Koschinat: Mir fällt es sehr schwer, das Spiel in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Fakt ist, dass wir in der Anfangsphase bedingt durch eigene Fehler vom VfL Bochum nahezu überrollt wurden, da lag ein Debakel in der Luft. Wir haben aber an unserer Marschroute, die Partie sehr mutig und offensiv anzugehen, festgehalten und sind dann auch zu eigenen Chancen gekommen. Mit Sicherheit war der schnelle Anschlusstreffer ganz entscheidend. Wir haben uns auch im zweiten Durchgang nach den weiteren Gegentreffern nie aufgegeben und am Ende einen Punkt der Moral geholt.

Mikayil Kabaca: Dass die Mannschaft nach zwei Rückständen mit jeweils zwei Gegentreffern noch mal so zurückkommt, zeigt eindeutig, wie intakt die Mannschaft ist. Das steht heute über allem. Es überwiegen heute die Moral und der Charakter der Mannschaft.

Dennis Diekmeier: Wir haben uns das Glück heute erarbeitet. Es ist nun an der Zeit, die Situation in den kommenden Wochen insgesamt zu drehen. Mit einer so positiven Herangehensweise wie heute werden wir das auch schaffen.

Philip Türpitz: Es fühlt sich im Moment wie ein gefühlter Sieg an, es war für uns aber ein hartes Stück Arbeit. Es ist ein wichtiger Punkt für uns als Mannschaft, aber eben auch nur ein Punkt. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich beim Elfmeter randurfte. Ich habe versucht, den Druck auszublenden. Es galt dann für mich nur noch, den Ball reinzumachen. Es freut mich, dass ich der Mannschaft dadurch den Punkt schenken konnte. Wir müssen weiter hart arbeiten, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen.

Julius Biada: Nach den ersten zehn Minuten und den beiden frühen Gegentoren waren wir natürlich konsterniert. Es ist in diesem Stadion nicht einfach, dann noch mal zurückzukommen. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten mutiger spielen und haben unseren Stiefel einfach weiter durchgezogen. Bei mir ist dann auch der Knoten etwas aufgegangen. Es war ein Auf und Ab der Gefühle, auch mit den Gegentreffern nach der Pause, aber am Ende hatten wir auch das glücklichere Ende auf unserer Seite.

VfL Bochum 1848 - SV Sandhausen (4:4)

VfL Bochum 1848 SV Sandhausen
Die Aufstellungen am 01.03.2020 13:30 Uhr
Riemann - Gamboa Luna - Decarli - Leitsch - Soares - Losilla - Tesche - Janelt - Osei-Tutu (90. Lorenz) - Blum (79. Pantovic) - Ganvoula M'Boussy (86. Zulj) Fraisl - Diekmeier - Nauber - Zhirov - Paqarada - Scheu (65. Türpitz) - Paurevic (90. Frey) - Taffertshofer (78. Engels) - Biada - Bouhaddouz - Behrens
Auf der Auswechselbank
Drewes, Lampropoulos, Lorenz, Eisfeld, Maier, Zulj, Pantovic, Weilandt, Wintzheimer Wulle, Kister, Klingmann, Verlaat, Frey, Linsmayer, Türpitz, Engels, Gislason
Die Trainer
unbekannt unbekannt
So fielen die Tore
6. Danny Blum 1:0
9. Danny Blum 2:0
49. Danny Blum 3:2
65. Jordi Martin Osei-Tutu 4:2
13. Julius Biada 2:1
45. Julius Biada 2:2
85. Kevin Behrens 4:3
90. Philip Türpitz 4:4
Schiedsrichter
unbekannt
Zuschauer
13807
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