Drei Veränderungen in der Startelf
Zum Abschluss der Spielzeit nimmt SVS-Cheftrainer Uwe Koschinat drei Veränderungen in seiner Startelf vor. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden eine Woche zuvor laufen Kevin Behrens, Emanuel Taffertshofer und Aleksandr Zhirov wieder auf. Aziz Bouhaddouz und Marlon Frey nehmen dafür auf der Bank Platz. Innenverteidiger Gerrit Nauber fehlt verletzungsbedingt komplett im Sandhäuser Aufgebot.
Die Ausrichtung bleibt bestehen
Was die Ausrichtung betrifft, ändert sich an der Abwehrformation der Kurpfälzer nichts. Für Nauber rückt Zhirov in die Dreierreihe, in der wie schon in der vergangenen Woche Tim Kister und Jesper Verlaat die weiteren Positionen besetzen. Taffertshofer kehrt ins defensive Mittelfeld zurück, Behrens bildet die Doppelspitze mit Robin Scheu.
Der SVS geht früh in Führung
Die Ausgangslage vor der Partie ist klar: Der HSV muss gewinnen, um seine Chancen zu erhöhen, noch auf den dritten Platz und in die Relegation zu springen. Zeitgleich darf der 1. FC Heidenheim bei Arminia Bielefeld nicht gewinnen. Die Hamburger werden vom SVS jedoch von Beginn an unter Druck gesetzt und vor große Probleme gestellt. Nach einer noch ausgeglichenen Anfangsphase gehen die Sandhäuser schließlich nicht unverdient in Führung: Von der linken Seite flank Julius Biada den Ball in der 13. Minute in den Strafraum. Dort gehen Behrens und HSV-Verteidiger Rick van Drongelen an den Ball. Der Hamburger bugsiert den Ball schließlich aus etwa 15 Metern über die Torlinie.
Behrens erhöht auf 2:0
Der Treffer zum 1:0 gibt dem SVS weiteren Auftrieb – und die Kurpfälzer können zeitnah nachlagen. In der 22. Minute sorgt erneut Biada für die Vorlage, diesmal mit einem steilen Pass in die Spitze. Kevin Behrens hat am gegnerischen Strafraum viel Zeit und schiebt überlegt zum 2:0 in die rechte Ecke ein.
Weitere Chancen bis zur Pause
Auch danach bleibt der SVS bis zur Pause das gefährlichere Team. Kevin Behrens lässt in der 40. Minute und in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs Möglichkeiten liegen, Robin Scheu schließt einmal in aussichtsreicher Position ab, steht aber im Abseits (39‘). Der HSV wird lediglich in der 45. Minute einmal gefährlich, doch Fraisl ist gegen Harnik zur Stelle.
Hunt verkürzt vom Elfmeterpunkt aus
Im zweiten Durchgang muss der HSV alles auf eine Karte setzen. Doch der SVS lässt weiterhin nur wenig zu und bleibt stets gefährlich. Einen Rückschlag müssen die Kurpfälzer allerdings wegstecken: In der 59. Minute gehen sowohl Hunt als auch Jatta nach Berührungen mit Kister und Zhirov zu Boden. Schiedsrichter Frank Willenborg zieht den Videoassistenten zu Rate und zeigt dann auf den Punkt. Hunt versenkt die Kugel (62‘).
Behrens stellt den alten Abstand wieder her
Im Anschluss kann der SVS allerdings eine Schlussoffensive der Norddeutschen unterbinden und in den letzten zehn Minuten die Entscheidung herbeiführen. Der eingewechselte Philip Türpitz wird in der 83. Minute von Vagnoman im Strafraum von den Beinen geholt. Willenborg gibt Elfmeter. Behrens verlädt Pollersbeck und sorgt für das 3:1.
Diekmeier setzt den Schlusspunkt
Am Ende fällt der Sieg des SVS dann deutlich aus. Zunächst markiert Mario Engels, den Koschinat wie auch Marlon Frey ebenfalls eingewechselt hatte, auf Vorarbeit von Denis Linsmayer das 4:1 (89‘). Koschinat nimmt im Anschluss Martin Fraisl vom Feld, Rick Wulle gibt in den letzten Minuten der Partie sein Saisondebüt zwischen den Pfosten. In der Nachspielt setzt dann der Kapitän höchstpersönlich den Schlusspunkt: Dennis Diekmeier dringt halbrechts in den Strafraum ein und schickt den Ball mit Wucht unter die Querlatte ins Tor (90‘+3). Der perfekte Abschluss der Saison und einer Partie, die der SVS noch lange in guter Erinnerung behalten wird.
Hamburger SV: Pollersbeck – Jung (82‘ Kinsombi), Ewerton (46‘ Ambrosius), van Drongelen (36‘ Jatta) – Gyamerah (24‘ Gyamerah), Leibold – Fein – Hunt (C), Dudziak – Harnik (46‘ Kittel), Pohjanpalo.
SV Sandhausen: Fraisl (89‘ Wulle) – Verlaat, Kister, Nauber– Diekmeier (C), Linsmayer, Taffertshofer (72‘ Frey), Paqarada – Biada (72‘ Türpitz) – Behrens, Scheu (78‘ Engels).
Tore: 0:1 van Drongelen (13’, Eigentor), 0:2 Behrens (22‘), 1:2 Hunt (62‘, Foulelfmeter), 1:3 Behrens (84‘, Foulelfmeter), 1:4 Engels (89‘), 1:5 Diekmeier (90‘+3).
Volker Piegsa: Der Sieg ist für uns ein herausragender Saisonabschluss. Ich freue mich sehr für das Team und über den gelungenen Abschluss nach den beiden Niederlagen in den Spielen zuvor. Wir haben das Spiel in meinen Augen völlig verdient gewonnen. Dass Dennis Diekmeier den Schlusspunkt setzen konnte, ist natürlich eine besonders schöne Geschichte. Platz zehn in der Abschlusstabelle ist für uns ein versöhnlicher Saisonausklang, jetzt gehen wir in die verdiente Pause und in die Planungen für die neue Runde.
Mikayil Kabaca: Heute müssen wir unseren Hut vor der Mannschaft ziehen. Ganz Fußballdeutschland hat auf uns geschaut. Unsere Mannschaft hat heute ihren Riesencharakter mal wieder unter Beweis gestellt. Es war der krönende Abschluss einer Saison mit Höhen und Tiefen, es wäre in dieser Spielzeit noch etwas mehr drin gewesen, aber wir wollen die Kirche im Dorf lassen. Das 5:1 ist auch mit Blick auf die Sommerpause wichtig, wir können befreit in die Pause gehen und dann auch so in die kommende Saison starten. Bis dahin liegt aber natürlich noch einiges an Arbeit vor uns in der Vorbereitung.
Uwe Koschinat: Wir sind dem HSV direkt von Beginn an als richtiger Gegner entgegengetreten. Dass die Kontersituationen direkt zu zwei Toren für uns führen, hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wir konnten im ersten Durchgang einige sehr schnelle Angriffe auf das Tor der Hamburger zu Ende spielen, hatten noch zwei weitere große Möglichkeiten. Wir konnten uns dann in der zweiten Hälfte zunächst nicht mehr ganz so gut befreien. Nach dem Elfmeter für den HSV kann die Partie auch kippen, aber die Mannschaft hat eine beeindruckende Reaktion gezeigt. Die Spieler, die reinkamen, haben noch mal für frischen Schwung gesorgt. Durch das 5:1 ist uns sogar noch ein Sprung in der Tabelle auf den zehnten Platz gelungen. Für den HSV tut mir es leid, wir konnten aber dem 1. FC Heidenheim, der in der vergangenen Saison für einen sehr fairen Abstiegskampf gesorgt hat, diesmal etwas zurückgeben.
Dennis Diekmeier: Wir wollten heute eine Reaktion zeigen, wollten direkt in den Zweikämpfen sein, das haben wir gut hinbekommen. Ich mache mir mehr Gedanken über den SVS, will hier mit dem SVS etwas aufbauen, deswegen richte ich den Blick heute weniger nach Hamburg. Wir hatten vor der Partie schon das Gefühl, dass wir heute etwas holen können. Wir wollen den Schwung nun in die kommende Saison mitnehmen.
Denis Linsmayer: Ein bisschen vergleichbar ist der Sieg mit unserem 4:0-Sieg vor ein paar Jahren bei RB Leipzig. 5:1 zu gewinnen bei einem HSV, der am letzten Spieltag selbst siegen muss, um in die Relegation zu kommen, ist natürlich der absolute Wahnsinn und wird ein Highlight in der Karriere bleiben. Wir waren heute sehr griffig und sind unserem Matchplan gefolgt. Das frühe 1:0 hat es uns leichter gemacht, wir hätten sogar noch höher führen können in der ersten Halbzeit. Es ist etwas schade, dass es noch mal spannend wurde, wir haben heute aber eindrucksvoll bewiesen, dass wir ein gutes Team sind.
Kevin Behrens: Es fühlt sich natürlich gut an für uns, 5:1 gewonnen zu haben. Ich hätte noch den ein oder anderen Treffer mehr erzielen können, bin aber im Großen und Ganzen zufrieden. Dass wir 5:1 gewinnen, damit hat sicherlich niemand gerechnet. Wir können jetzt mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen und wollen den Schwung dann direkt in die neue Saison mitnehmen.
Julius Biada: Die Stimmung bei uns ist natürlich jetzt sensationell. Wir haben versucht, alles in dieses Spiel reinzuhauen. Mit 5:1 ist der Sieg vielleicht etwas zu hoch ausgefallen, wir hatten aber insgesamt sehr viele Chancen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich zwei Tore auflegen konnte, aber wer am Ende die Treffer vorbereitet oder die Kugel über die Linie drückt, ist letztlich egal. Es war ein richtig anstrengendes Spiel. Wir können den Sieg nun genießen und freuen uns auf den Urlaub.
Jesper Verlaat: Dass wir durch das 5:1 noch einen Platz nach oben gerutscht sind, ist ein toller Abschluss dieser Saison. Wir konnten den Heidenheimern etwas zurückgeben für die vergangene Saison. Ich habe mich gefreut, dass ich die letzten beiden Spiele der Saison jeweils über 90 Minuten mitwirken durfte.
Hamburger SV - SV Sandhausen (1:5)
Hamburger SV | SV Sandhausen |
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Die Aufstellungen am 28.06.2020 15:30 Uhr | |
Pollersbeck - Jung (82. Gyamerah) - van Drongelen (35. Jatta) - Almeida Santos (46. Ambrosius) - Gyamerah (24. Vagnoman) - Fein - Leibold - Dudziak - Hunt - Harnik (46. Kittel) - Pohjanpalo | Fraisl (90. Wulle) - Zhirov - Kister - Verlaat - Diekmeier - Paqarada - Linsmayer - Taffertshofer (71. Türpitz) - Biada (72. Frey) - Scheu (78. Engels) - Behrens |
Auf der Auswechselbank | |
Heuer Fernandes, Ambrosius, Vagnoman, Jatta, Kinsombi, Kittel, Moritz, Narey, Hinterseer | Wulle, Dieckmann, Hauk, Frey, Halimi, Paurevic, Türpitz, Bouhaddouz, Engels |
Die Trainer | |
unbekannt | unbekannt |
So fielen die Tore | |
62. Aaron Hunt 1:2 | 13. Kevin Behrens 0:1 22. Kevin Behrens 0:2 83. Kevin Behrens 1:3 89. Mario Engels 1:4 93. Dennis Diekmeier 1:5 |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
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