Ein personeller Wechsel
Im Vergleich zum 0:0 gegen den SSV Jahn Regensburg am vergangenen Samstag startet der SVS mit einer personellen Veränderung in die Partie. Kapitän Dennis Diekmeier, der zuletzt gesperrt gefehlt hatte, kehrt in die erste Elf zurück und ersetzt Philipp Klingmann.
Wieder mit Dreierkette
Die taktische Ausrichtung der Schwarz-Weißen bleibt unverändert. Erneut beginnt der SVS mit einer Dreierkette in der Defensive, die Gerrit Nauber, Tim Kister und Aleksandr Zhirov bilden. Auf den Außenbahnen sollen sich Diekmeier und Leart Paqarada bei Ballbesitz ins Angriffsspiel einschalten und bei gegnerischen Angriffen die Abwehrkette verstärken. Im defensiven Mittelfeld beginnen Emanuel Taffertshofer und Denis Linsmayer, während Julius Biada die Position hinter den beiden Spitzen Robin Scheu und Kevin Behrens einnimmt.
Erste Chancen für den SVS
Zu Beginn versuchen beide Teams, nicht zu viel zu riskieren. Der SVS verzeichnet in der ersten Viertelstunde zwei Abschlüsse. In der vierten Minute passt Paqarada den Ball in den gegnerischen Strafraum. Dort zielt Biada aufs lange Eck, allerdings am Tor vorbei. Zehn Minuten später prüft Biada SVWW-Schlussmann Heinz Lindner mit einem Freistoß.
Kister stört entscheidend
Der SVS setzt auf ein schnelles Umschaltspiel. So auch in der 22. Minute, als Biada nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen Taffertshofer in den Strafraum schickt, SVWW-Keeper Lindner jedoch gerade noch zur Stelle ist. Eine große Chance haben kurz darauf die Hessen: Törles Knöll steht nach einem steilen Pass frei am Strafraum, wartet mit dem Abschluss jedoch zu lange. Tim Kister eilt zurück und stört Knöll entscheidend (23’).
Diekmeier verlängert den Ball per Kopf ins Tor
In der 34. Minute sieht Taffertshofer nach einem Foul an Manuel Schäffler seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison und ist damit für das nächste Spiel gesperrt. Der SVS erhöht kurz vor der Pause noch mal die Schlagzahl. Zunächst scheitert Paqarada mit einem Freistoß an Lindner (44’). In der Nachspielzeit ist es dann soweit: Nach einer Ecke und anschließenden Flanke von Linsmayer köpft Zhirov die Kugel in den Fünfmeterraum Richtung Tor. Wehens Schlussmann Lindner will zum Ball, aber Diekmeier spritzt dazwischen und köpft zum 1:0 ein (45’+1). Es ist das erste Tor des SVS-Kapitäns überhaupt in einem Ligaspiel im Profifußball.
Linsmayers gefährlicher Abschluss
Auch nach der Pause bleibt der SVS offensiv aktiv und hat direkt eine gute Chance. Bei Linsmayers Schuss muss sich SVWW-Schlussmann Lindner strecken, um den Ball zur Ecke zu klären (48’). In der 55. Minute müssen die Kurpfälzer erstmals wechseln. Für den angeschlagenen Scheu kommt Philipp Klingmann ins Spiel.
SVS hält den Gegner vom Tor fern
Der Ball läuft zu Beginn der zweiten Hälfte gut durch die Reihen des SVS. Auch schaffen es die Schwarz-Weißen, den Gegner weitgehend vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Der SVWW kommt lediglich in der 68. Minute einmal gefährlich zum Abschluss. Der Schuss von Tobias Schwede geht jedoch rechts am Tor vorbei.
Platzverweis für den SVWW
Die Partie bleibt während der gesamten 2. Hälfte sehr kampfbetont und zweikampfintensiv. In der Schlussphase ergeben sich Konterchancen für den SVS. Die erste große Gelegenheit lässt Biada liegen, der den Ball nach langem Sprint am Tor vorbeisetzt (78‘). Zuvor hatte Schwede SVS-Angreifer Kevin Behrens gefoult. Schiedsrichter Patrick Alt lässt den Vorteil laufen und schickt Schwede anschließend mit Gelb-Rot vom Platz.
SVS jubelt nach sechsminütiger Nachspielzeit
Der SVS vergibt in der 88. Minute eine Doppelchance zur Entscheidung: Behrens und der eingewechselte Aziz Bouhaddouz bleiben mit ihren Abschlüssen hängen. Danach überstehen die Kurpfälzer die sechsminütige Nachspielzeit und bejubeln ihren ersten Sieg seit dem 29. Januar (3:1 beim VfL Osnabrück). Eine kämpferisch starke Leistung des SVS wird mit dem ersehnten Befreiungsschlag belohnt.
Weiter geht’s für den SV Sandhausen am Samstag, dem 30. Mai, mit dem Heimspiel gegen Hannover 96. Anpfiff im BWT-Stadion am Hardtwald ist dann um 13 Uhr.
SV Wehen Wiesbaden: Lindner – Mockenhaupt, Dams, Röcker (75’ Titsch Riveiro) – Lorch, Chato, Schwede – Knöll (57’ Tietz), Kyereh (57’ Ajani), Dittgen (84’ Kuhn) – Schäffler (C).
SV Sandhausen: Fraisl – Nauber, Kister, Zhirov – Diekmeier (C), Linsmayer (90’ Paurevic), Taffertshofer (79’ Frey), Paqarada – Biada – Behrens, Scheu (55’ Klingmann, 79’ Bouhaddouz).
Tore: 0:1 Diekmeier (45’+1).
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Tobias Schwede (79’).
Mikayil Kabaca: Die Erleichterung ist sehr groß. Wir wussten, was auf dem Spiel steht. Wir haben es Wehen sehr schwer gemacht. Die Mannschaft hat die nötigen Tugenden auf den Platz gebracht. Ein Riesenkompliment an die Mannschaft, denn der Druck war schon sehr groß. Wir haben uns etwas Luft verschafft. Ich hoffe, dass uns das mehr Sicherheit gibt für die kommenden Aufgaben.
Uwe Koschinat: Man hat gespürt: Das kann heute ein Wendepunkt werden, wie wir ihn im vergangenen Jahr in Magedburg erlebt haben. Der Sieg ist ein wichtiger Schritt für uns, nach dem guten ersten Schritt mit dem 0:0 gegen Regensburg. In den ersten 20 Minuten haben wir Wehen heute zu viele Positionen gegeben. Tim Kister konnte die große Chance der Wehener zum Glück noch vereiteln. Das 1:0 kurz vor dem Pausenpfiff hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wehen hat es in der zweiten Halbzeit immer mehr mit langen Bällen auf unsere Abwehrkette versucht. Wir haben es geschafft, den Spielrhythmus ruhig zu halten und hatten gegen Ende des Spiels große Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden.
Dennis Diekmeier: Die Erleichterung ist riesig. Das Unentschieden gegen Regensburg war schon ein Riesenschritt, jetzt haben wir noch mal einen draufgelegt. Wir haben uns genug Chancen erarbeitet, müssen am Ende noch das zweite oder dritte Tor machen. Ich bin natürlich auch glücklich, dass ich meinen Torfluch nun hinter mir habe und mir keine Sprüche mehr anhören muss. Nach dem Aue-Spiel war ich sehr enttäuscht von mir, umso mehr freue ich mich jetzt, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte.
Martin Fraisl: Der Druck war riesig, heute zählt nur das Ergebnis, die Erleichterung ist dementsprechend riesig. Wir wissen aber, dass vor uns noch ein weiter Weg liegt. Ich habe Dennis diese Woche beim Spaziergang noch aufgezogen, dass er auch in diesem Jahr ziemlich sicher kein Tor erzielen wird. Er hat mir jetzt die Retourkutsche gegeben, und darüber sind wir beide glücklich.
Denis Linsmayer: Uns fällt jetzt ein Riesenstein vom Herzen, auch wenn wir noch lange nicht am Ziel sind. Auswärts bei einem direkten Konkurrenten zu gewinnen, ist natürlich eine super Sache. Es war ein sehr laufintensives und kampfbetontes Spiel, beide Mannschaften haben sich auf die Grundtugenden reduziert, aber das ist derzeit gefragt. Wir haben gegen Regensburg schon unsere Basics wieder verinnerlicht. Man sieht jetzt mit zwei Zu-Null-Spielen in Folge, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Tim Kister: Wir wussten, was auf uns zukommt. Wir haben uns gut auf die langen Bälle von Wehen eingestellt. Es war ein extremer Kampf für uns und hat wehgetan, dass wir das zweite Tor nicht gemacht haben. Das Spiel hat sehr an den Kräften gezehrt. Zwei Spiele zu Null zu spielen, ist aber natürlich genial. Es macht Spaß, wieder auf dem Platz zu stehen und auf dem Platz für die Mannschaft zu kämpfen.
SV Wehen Wiesbaden - SV Sandhausen (0:1)
SV Wehen Wiesbaden | SV Sandhausen |
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Die Aufstellungen am 26.05.2020 18:30 Uhr | |
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Auf der Auswechselbank | |
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Die Trainer | |
Rüdiger Rehm | Uwe Koschinat |
So fielen die Tore | |
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Schiedsrichter | |
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Zuschauer | |
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