Frey ersetzt Taffertshofer
Im Vergleich zum 1:0-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden nimmt SVS-Cheftrainer Uwe Koschinat eine personelle Änderung vor. Für den aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrten Emanuel Taffertshofer läuft Marlon Frey auf. Neu im Kader sind Mario Engels und Enrique Peña Zauner. Philipp Klingmann (Muskelfaserriss im Oberschenkel) fehlt dafür.
Koschinat bleibt System treu
Koschinat setzt auch gegen Hannover 96 auf eine Dreierabwehrkette, flankiert von Dennis Diekmeier und Leart Paqarada. Die beiden Außen schalten sich bei Ballbesitz ins Offensivspiel ein. Der SVS, zuletzt zweimal in Folge ungeschlagen, findet gut in die Partie. Schon frühzeitig erspielen sich die Schwarz-Weißen gute Torgelegenheiten.
Linsmayer trifft den Pfosten
In der fünften Minute profitieren die Sandhäuser von einem Missverständnis in der Hannoveraner Defensive. Über Umwege kommt der Ball links zu Denis Linsmayer, der aus spitzem Winkel abzieht. 96-Torhüter Ron-Robert Zieler muss den Ball passieren lassen, der Pfosten steht dem Treffer jedoch im Weg. Kurz darauf kommt Robin Scheu frei zum Abschluss, nachdem Kevin Behrens ihm den Ball aufgelegt hatte. Er verfehlt das Tor jedoch (10‘).
Paqarada schlägt gefährliche Ecken
Die Partie ist gerade in der ersten halben Stunde sehr temporeich. Auffallend sind die scharf getretenen Eckbälle des SVS, stets ausgeführt von Leart Paqarada. So muss Ron-Robert Zieler in der 17. Minute sein ganzes Können aufbieten, um einen Kopfstoß von Aleksandr Zhirov zu parieren. Gefährlich wird es ebenfalls in der 28. Minute: 96-Verteidiger Timo Hübers ist gerade noch zur Stelle, um Kevin Behrens am Torabschluss zu hindern, und klärt zu einer weiteren von insgesamt sechs SVS-Ecken im ersten Durchgang.
Auch Hannover mit Chancen
Der SVS ist sehr gut im Spiel, muss allerdings auch defensiv aufpassen, denn auch die Hannoveraner kommen in der ansehnlichen Partie zu Gelegenheiten. In der 21. Minute spielt Genki Haraguchi seinen Kollegen Miiko Albornoz frei, der jedoch in exzellenter Position über den Ball senst. Durchatmen auch in der 29. Minute beim SVS: Nach einer Ecke köpft Hübers den Ball an den Pfosten. Letztlich geht es torlos in die Halbzeit.
Doppelschlag nach der Pause
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs bleibt der SVS offensiv aktiv und wird dafür mit einem Doppelschlag belohnt. In der 51. Minute erobert Kevin Behrens den Ball auf der rechten Seite, zieht in Richtung Sechzehnmeterraum und legt den Ball zurück an die Strafraumgrenze. Von dort aus schiebt Julius Biada zum 1:0 ins Netz ein. Die achte Ecke für den SVS führt dann zum 2:0: Paqarada flankt, Gerrit Nauber vollendet per Kopf in die rechte Ecke (56‘) – der erste Treffer des Innenverteidigers im SVS-Trikot.
Guidetti verkürzt
Der SVS muss kurz darauf noch einen Rückschlag verkraften. Nach einem Einwurf spielt Genki Haraguchi den Ball an den Strafraum auf John Guidetti. Der Schwede vollendet in die linke untere Ecke zum 1:2 aus Sicht der 96er (59‘). Hannover 96 wechselt kurz darauf in Marvin Ducksch und Hendrik Weydandt zwei neue Angreifer ein. Doch der SVS stemmt sich erfolgreich gegen eine Aufholjagd des Gegners und bleibt am Drücker.
Türpitz sorgt für die Entscheidung
Zwei Treffer von Kevin Behrens (63‘) und Aleksandr Zhirov (77‘) wegen eines Handspiels und einer Abseitsposition werden noch zurückgepfiffen. In der 82. Minute dann die Entscheidung: Biada setzt Behrens ein, der spielt den Ball auf den langen Pfosten. Dort hat der eingewechselte Philip Türpitz keine Mühe, auf 3:1 zu stellen. Dabei bleibt es. Der SVS zeigt erneut eine kämpferisch starke Leistung, steigert sich spielerisch und holt den zweiten Sieg in Folge und damit sieben Zähler aus der englischen Woche. Einziger Wermutstropfen: Der eingewechselte Besar Halimi musste angeschlagen frühzeitig wieder vom Feld.
Weiter geht’s für den SV Sandhausen am Freitag, den 5. Juni, mit dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth. Anpfiff im Sportpark Ronhof ist dann um 18:30 Uhr.
SV Sandhausen: Fraisl – Nauber, Kister, Zhirov – Diekmeier (C), Linsmayer (90‘ Paurevic), Frey, Paqarada – Biada (90‘ Dieckmann) – Behrens, Scheu (55‘ Halimi, 75‘ Türpitz).
Hannover 96: Zieler – Elez, Hübers (46‘ Felipe), Franke – Maina, Bakalorz (C) (33‘ Ochs), Kaiser, Albornoz (74. Muslija) – Haraguchi – Teuchert (61‘ Weydandt), Guidetti (61‘ Ducksch).
Tore: 1:0 Biada (51‘), 2:0 Nauber (56‘), 2:1 Guidetti (59‘), 3:1 Türpitz (82‘).
Mikayil Kabaca: Die Mannschaft hat wieder viel Vertrauen in sich selbst. Sie war von Anfang an im Spiel, ist in jeden Zweikampf und folgerichtig in Führung gegangen. Leider mussten wir recht schnell den Anschlusstreffer hinnehmen, aber die Mannschaft hat sich davon in keiner Weise irritieren lassen. Man sieht jetzt, was in der Mannschaft steckt.
Uwe Koschinat: Ich bin sehr zufrieden und überglücklich über den wichtigen Sieg, aber auch über die Art und Weise unseres Spiels. Unsere Maßgabe, die spielstarke Hannoveraner Mannschaft frühzeitig zu attackieren, haben wir hervorragend umgesetzt. Darüber hinaus waren wir bei Standards sehr gefährlich und überhaupt hellwach. Wir haben auf jeden kleinen Fehler des Gegners gelauert. Auch Hannover hatte die ein oder andere Möglichkeit, aber bei Standardsituationen waren wir insgesamt sehr wachsam. Aufgrund unseres sehr zielstrebigen Konterfußballs, unseres Chancenplus und unseres leidenschaftlichen Auftritts ist der Sieg verdient.
Dennis Diekmeier: Unser Ziel war es, sieben Punkte zu holen in der englischen Woche. Das haben wir geschafft. Wir können stolz sein, wie wir in den drei letzten Spielen aufgetreten sind. Es macht Spaß derzeit, diesen Weg müssen wir genau so weitergehen.
Gerrit Nauer: Unsere Ecken und Freistöße waren heute brandgefährlich. Uns hat heute ausgezeichnet, dass wir zur passenden Zeit den Raum attackiert haben. Das klappt derzeit sehr gut. Wir müssen jetzt regenerieren und uns dann auf das Spiel gegen Greuther Fürth vorbereiten.
Julius Biada: Wir wussten, dass Hannover eine enorme Qualität hat. Die erste Halbzeit war noch sehr umkämpft. Wir hatten in der zweiten Hälfte gute Chancen, die wir sofort nutzen konnten, das hat es uns etwas leichter gemacht. Bei meinem Tor setzt sich Kevin auf der rechten Seite sehr gut durch. Ich habe versucht, den Ball flach zu halten. Wir sind sehr froh, dass wir unsere englische Woche vergolden konnten.
Leart Paqarada: Bei meinen Standards hatte ich heute ein ganz gutes Gespür. Es hätten sogar noch ein, zwei Tore mehr fallen können. Wenn man bedenkt, wie es vor der englischen Woche aussah, sind uns in den letzten drei Spielen riesige Schritte gelungen. Das müssen wir mitnehmen und den Fokus jetzt auf Fürth richten.
Philip Türpitz: Wir haben als Team in der englischen Woche extrem zusammengehalten und sind noch mal zusammengerückt. Wir haben heute überhaupt nichts eingebüßt, was den Kampf betrifft. Dass wir Fußball spielen können, wissen wir. Wir haben es heute über weite Strecken sehr gut gemacht.
SV Sandhausen - Hannover 96 (3:1)
SV Sandhausen | Hannover 96 |
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Die Aufstellungen am 30.05.2020 13:00 Uhr | |
Fraisl - Nauber - Kister - Zhirov - Diekmeier - Linsmayer (90. Paurevic) - Frey - Paqarada - Scheu (55. Halimi) - Biada (90. Dieckmann) - Behrens | Zieler - Hübers (46. Trevizan Martins) - Franke - Elez - Albornoz (74. Muslija) - Bakalorz (32. Ochs) - Kaiser - Maina - Haraguchi - Guidetti (61. Ducksch) - Teuchert (61. Weydandt) |
Auf der Auswechselbank | |
Wulle, Dieckmann, Verlaat, Halimi, Paurevic, Zauner, Türpitz, Bouhaddouz, Engels | Hansen, Trevizan Martins, Horn, Muslija, Ochs, Prib, Stendera, Ducksch, Weydandt |
Die Trainer | |
unbekannt | unbekannt |
So fielen die Tore | |
51. Julius Biada 1:0 56. Gerrit Nauber 2:0 82. Philip Türpitz 3:1 |
58. John Alberto Fernando Andres Luigi Olof Guidetti 2:1 |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
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