Dramatisches Ende einer Stammzellensuche
Es war der Fasnachtssamstag des Jahres 2016, als beim damals fünfjährigen Jamie Neiß aus Worms „Akute Myelotische Leukämie“ (AML) entdeckt wurde. AML ist eine besonders aggressive Form des Blutkrebses, die unbehandelt in nur kurzer Zeit zum Tod führt.
Medizinische Hilfe bekommt Jamie seit seinem Palliativ-Status vom Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar und vom Klinikum Worms. Für die Fachleute ist Jamie ein Wunder, denn obwohl sein Knochenmark zu 99 Prozent mit Krebszellen belastet ist, schwemmen diese nicht ins Blut aus.
Obwohl am Ende einer Stammzellenspendersuche 2016 drei mögliche genetische Zwillinge gefunden wurden, spendete schlussendlich Jamies Mutter Peggy ihre Stammzellen an den erkrankten Jungen. Der dramatische Grund dafür: keiner der Zwillinge meldete sich.
„Schade, dass wir nicht unseren eigenen Tee haben“
Derzeit beschreibt sich der gesundheitliche Zustand von Jamie als „palliativ“, was bedeutet, dass es aktuell keine Aussicht auf Heilung des Blutkrebses gibt. Dennoch lässt sich der Achtjährige nicht unterkriegen und schöpft seine Lebensenergie aus gemeinsamen Aktionen mit seinen Eltern. So kam es nach seiner dritten Chemotherapie zum aktuellen Projekt des Teeladens.
Im Anschluss an die Chemotherapie waren alle Geschmacksnerven von Jamie abgetötet, wodurch Essen und Trinken für den Jungen nur noch nach Pappe schmeckte. Seine Eltern Peggy und Klaus gaben ihm deshalb mehrere Tassen Tee am Tag, um den Mund auszuspülen und die abgetöteten Geschmacksnerven zu reanimieren. In dieser Phase fiel irgendwann Jamies Satz: „Papa, Schade, dass wir nicht unseren eigenen Tee haben“.
Von den ersten Testläufen bis zum eigenen Teeladen
Die Idee „JaNi“ war geboren! Die Familie machte sich in der Folge auf die Suche nach verschiedenen Tees, kaufte und probierte mehrere Sorten und Geschmacksrichtungen. Die ersten Testläufe begannen mit eigenen Kreationen der Brüder Jamie und Nico, die alles mischten, was ihnen gerade in die Hände fiel.
Die beiden hatten aber auch ein besonderes Ziel: Der Tee soll nicht nur gut schmecken, sondern auch biologisch geprüft und fair gehandelt sein. Außerdem sollte er für alle Menschen bezahlbar sein.
Seit Mitte September ist der Teeladen mit eigener Homepage nun online. Von einer Weihnachts-Geschenkbox, den Tee-Sorten „Jamies Sweet Strawberry“ oder „Aladins Winterwunder“, bis hin zu eigenen Tassen finden Teeliebhaber bei „JaNi“ alles, was ihr Herz begehrt. Mit dem Erlös wird die Therapie von Jamie finanziert und es ist den Eltern möglich ein Teil der Gesellschaft zu bleiben, was bei den schlechten Blutwerten und der Isolation nicht immer leicht ist.
Der Name „JaNi“ hat mehrere Bedeutungen: Er beinhaltet die Anfangsbuchstaben der beiden Brüder Jamie und Nico und Teile des Namens der großen Schwester Nadine. Außerdem sind es die Silben aus Jamies Motivationssatz: „Ja, ich werde Niemals aufgeben“
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