Aleksandr Zhirov spielt seine dritte Saison für den SV Sandhausen. Zuvor war der 30-Jährige ausschließlich in seiner Heimat Russland aktiv. Mit dem „Hardtwald Magazin“ hat er über seine Kindheit in Westsibirien, seine Anfangszeit in Deutschland, die aktuelle sportliche Situation und seine weiteren Ziele, in denen auch die russische Nationalmannschaft eine Rolle spielt, gesprochen.
Aleks, du bist in Barnaul in Westsibirien geboren und großgeworden. Was zeichnet deine Heimat aus, was fällt dir ein, wenn du an den Ort denkst, an dem du deine Kindheit verbracht hast?
Natürlich muss ich erst mal an das Klima denken, das ganz anders ist als hier in Sandhausen. Im Winter liegen wir in Barnaul bei minus 40 Grad, im Sommer sind es mehr als 30 Grad plus. Das sind schon zwei Extreme, die sich da gegenüberstehen. Der Schnee, der hier in Sandhausen im Februar gefallen ist, ist im Vergleich dazu gar nichts. Barnaul ist außerdem für seine Honigproduktion und verschiedene Heilpflanzen bekannt. Ich habe das Glück, dass ich in einer sehr naturverbundenen Region aufgewachsen bin.
Wolltest du dementsprechend als Kind auch immer raus in die Natur, aktiv sein?
Mit fünf, sechs Jahren hat es bei mir eigentlich angefangen, dass ich die Natur bewusst wahrgenommen habe. In Russland sind Ferienhäuser mit angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen weit verbreitet, sogenannte Datschen. Viele Menschen leben in Russland in Städten, an den Wochenenden oder in den Ferien wollen sie aber rausgehen, in die Natur. Platz gibt es in Russland ja genug. Man kann diese Datschen mit Schrebergärten in Deutschland vergleichen, wenngleich sie in Russland viel größer sind. Mit meiner Familie habe ich viel Zeit in einer Datsche verbracht und dabei mitgeholfen, Kartoffeln oder Karotten anzupflanzen.
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Der Sport prägt dein Leben. Welche Rolle hat der Fußball in deiner Zeit als Kind gespielt?
Wenn ich Zeit hatte, bin ich immer sofort auf den Fußballplatz gegangen, um zu kicken. Fußball war für mich immer die Nummer eins, Eishockey hingegen hat mich nicht so sehr interessiert. In unserem Viertel sind die Kinder zusammengekommen, dann haben wir uns ein Plätzchen gesucht. Ich kann mich an eine grüne Fläche erinnern, auf der Bäume so dicht nebeneinanderstanden, dass man sie ideal zu Fußballtoren umfunktionieren konnte. Wir haben auch mal auf der Straße gespielt, oder auf Parkplätzen, wurden dort aber weggeschickt, wenn wir es mit dem Bolzen etwas übertrieben haben (lacht).
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Nach mehr als 100 Spielen in den ersten beiden russischen Ligen hast du im Jahr 2018 das Angebot bekommen, die Heimat zu verlassen und zum SV Sandhausen zu wechseln. Welche Gedanken hast du dir vor diesem Wechsel gemacht?
Natürlich war die Sprache die größte Herausforderung. Ich habe es in Russland mitbekommen, wie schwer sich Neuzugänge aus dem Ausland meistens damit getan haben, in einem neuen Land die neue Sprache zu lernen. Deswegen hatte ich davor sehr viel Respekt. Aber letztlich war das für mich nie ein Argument, nicht zum SVS zu wechseln. Die Herausforderung, hier in Deutschland spielen zu können, stand für mich über allem.
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