Das fiel auf
Wer die Partie als ein Abziehbild der Begegnung mit dem FC Hansa Rostock zwei Wochen zuvor bezeichnet, liegt grundsätzlich nicht falsch – wenngleich der SVS im Vergleich zum Spiel an der Ostsee viele Dinge noch konsequenter umsetzte und womöglich auch deshalb am Ende als Sieger dastand. Abermals galt es für die Kurpfälzer, vor einer aufgeladenen Kulisse zu bestehen, und erneut ließen sich die Schwarz-Weißen davon nicht beeindrucken. Ein Spektakel in der Offensive war wieder nicht zu erwarten gewesen, es galt, in der Defensive sicher zu stehen und vorne effektiv zu agieren. Beides gelang dem SVS. Insbesondere die Effektiv stach heraus. Kaum hatte sich der SVS erstmals im Spiel ein Übergewicht erarbeitet – direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs, zwischen der 46. und 50. Minute –, da lag er auch schon in Führung. Im Anschluss ließen die Sandhäuser kaum noch etwas zu – die Basis für den Erfolg.
Die Statistiken
In nahezu allen Werten lagen die Gastgeber vorne – letztlich aufgrund des ersten Durchgangs, den sie optisch überlegen gestalten konnten, ohne dabei allerdings wirklich zwingend zu agieren. Dynamo hatte mehr Torschüsse (17:11), Ecken (10:5), Ballbesitz (58:42 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe (57:43 Prozent) und brachte mehr Pässe an den Mann (78:68 Prozent) – nur in der entscheidenden Statistik schob sich der SVS nach vorne.
Die Zahl des Spiels: 10
Die Auswärtsstatistik ist für den SVS mittlerweile ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Hier liegt der SVS nach nunmehr sechs absolvierten Partien bereits bei 10 Punkten (drei Siege, ein Remis), was in der inoffiziellen Auswärtstabelle einhergeht mit dem fünften Platz. Die meisten Punkte auswärts holten die Schwarz-Weißen einst in der Saison 2014/15 (22). Vergessen ist definitiv die schaurige Ausbeute aus der vergangenen Spielzeit 20/21 (3 Zähler). Jetzt muss es nur noch zu Hause auch mal mit einem Erfolg funktionieren!
Die Lage der Liga
Der FC St. Pauli musste sich am 12. Spieltag mit einem 1:1 beim SV Werder Bremen begnügen. Die Hamburger bleiben zwar mit 26 Punkten Spitzenreiter, spüren allerdings den SSV Jahn Regensburg im Nacken, der beim FC Ingolstadt mit 3:0 gewann und nun 25 Zähler auf der Habenseite weiß. Dahinter lauern ab Platz drei der FC Schalke 04 (0:1 beim 1. FC Heidenheim, 22 Punkte), der SC Paderborn (4:2 beim Karlsruher SC, 21), und der 1. FC Nürnberg, der beim SV Darmstadt 98 seine erste Saisonniederlage kassierte (0:2) und somit ebenfalls bei 21 Zählern stehen blieb.
Am Tabellenende steht der FC Ingolstadt nach dem 0:3 gegen Regensburger mit fünf Punkten auf dem letzten Platz. Der FC Erzgebirge Aue spielte 1:1 bei Hannover 96 und belegt mit acht Zählern Platz 17, Holstein Kiel holte ebenfalls ein 1:1 beim Hamburger SV und nimmt Relegationsrang 16 ein (elf Punkte). Bedeutet zugleich: Der SVS steht nach seinem 1:0 in Dresden mit zwölf Zählern auf Platz 15 und damit nun über dem Strich!
Der kommende Gegner
Der SVS darf am kommenden Sonntag, den 7. November, wieder auswärts ran – es wird allerdings eine Topleistung nötig sein, um wieder auf gegnerischem Platz zu punkten: Beim FC St. Pauli sind die Kurpfälzer Außenseiter, die Hamburger stehen nicht nur insgesamt auf Rang eins, sondern haben sich bisher im eigenen Stadion auch komplett schadlos gehalten (sechs Siege in sechs Spielen). Nach dem Sieg in Dresden können wir die Aufgabe allerdings mit ordentlich Rückenwind angehen, wir haben am Millerntor nichts zu verlieren!
Foto (c): Eibner-Pressefoto