Wenig Rotation in der Startelf
Coach Olaf Janßen stellte seine Grundordnung im Vergleich zum Regionalliga-Auftakt nicht um, nahm in der Startelf aber zwei Veränderungen vor: Im Tor begann wie gewohnt Arthur Lyska. Die Dreierkette bildeten Teoman Akmestanli, Kwabe Schulz und Yannick Osee. Auf der Doppel-Sechs ersetzte Niklas Tarnat den bisherigen Starter Berk Inaler und lief neben Leon Ampadu auf. Links startete Phil Halbauer anstelle von Denis Pfaffenrot, der wiederum für Jahn Herrmann ins Zentrum rückte. Rechts begann Louis Kolbe. Unverändert blieb die Sturmspitze mit Kapitän Pascal Testroet.
Bestimmender Start
Der SV Sandhausen übernahm von Beginn an die Spielkontrolle und kam früh zur ersten Großchance: Kolbe setzte sich auf dem rechten Flügel durch und legte quer auf Testroet, dessen Linksschuss aus der Drehung an den Pfosten klatschte. Den Nachschuss brachte Ampadu aus kurzer Distanz aufs Tor, doch ein Kirchheimer Verteidiger konnte im letzten Moment blocken (4.).
Früher Rückstand
Trotz der Überlegenheit geriet der SVS wenig später in Rückstand: Nach einer Unstimmigkeit in der Defensive nutzte Kirchheims Haffa den Raum auf der linken Sandhäuser Seite, drang in den Strafraum ein und ließ Lyska im Eins-gegen-eins keine Chance (8.). Fast im direkten Gegenzug hatte Halbauer die passende Antwort auf dem Fuß, seine scharfe Hereingabe verpasste in der Mitte jedoch einen Abnehmer.
Ausgleich per Volley
In der Folge blieb Sandhausen am Drücker, ließ aber mehrere gute Gelegenheiten ungenutzt. De Meester sowie zweimal Pfaffenrot verpassten den möglichen Ausgleich jeweils knapp. Kurz vor der Pause belohnte sich der SVS dann für seine Offensivbemühungen: Nachdem Halbauer ins Zentrum gezogen war, wurde er abrupt gefoult. Den fälligen Freistoß brachte Tarnat mit Wucht in den Strafraum. Testroet fälschte den Ball noch ab, doch der Abschluss wurde geblockt. Pfaffenrot reagierte am schnellsten und jagte den Abpraller per Volley zum Ausgleich ins Netz (39.).
Führung vor der Pause
In der dritten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte verlängerte Halbauer einen Eckball per Kopf an den zweiten Pfosten, wo Testroet goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung über die Linie drückte (48.+3).
SVS kontrolliert und verpasst gute Chancen
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Sandhausen tonangebend. Ohne personelle Veränderungen übernahm die Janßen-Elf erneut die Kontrolle, ließ defensiv kaum etwas zu und kam zu weiteren Chancen. De Meester, Testroet und Halbauer scheiterten jedoch jeweils am dritten Treffer, sodass es der SVS zunächst versäumte, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Testroets zweiter Streich
Das änderte sich in der 63. Minute: Nach einer unübersichtlichen Szene im Kirchheimer Strafraum behielt erneut Testroet den Überblick und drückte den Ball zum 3:1 über die Linie und erzielte damit seinen zweiten Treffer des Tages. Kurz darauf wechselte der SVS dreifach: Jahn Herrmann kam für De Meester, Pablo Zahnen Martínez ersetzte Akmestanli und Berk Inaler übernahm für Ampadu (64.).
Sehenswerte Vorentscheidung
In der 74. Minute folgte Benedikt Wimmer für Osee. Nur eine Minute später sorgte Herrmann für die Vorentscheidung: Nach feinem Zuspiel wurde der Offensivmann im Strafraum freigespielt und hob den Ball über den herausstürzenden Torwart hinweg zum 4:1 ins Netz (75.). In der 78. Minute verließ Testroet den Platz, für ihn kam Maximilian Wagner. In der Schlussphase ließ der SVS nichts mehr anbrennen, kontrollierte Tempo und Gegner und brachte den 4:1-Erfolg souverän über die Zeit. Mit dem verdienten Sieg sicherte sich Sandhausen den Einzug in die nächste Runde des bfv-Rothaus-Pokals.
Auswärts auf der Waldau
Zum Abschluss der ersten Englischen Woche der Saison reist das Team des SV Sandhausen nach Stuttgart: Am Sonntag, dem 10. August, trifft Janßens Mannschaft im Stadion auf der Waldau auf die Stuttgarter Kickers. Die Partie des 2. Spieltages startet um 14 Uhr.
Die Stimmen zum Spiel
Olaf Janßen, Cheftrainer: "Wir sind eine Runde weiter und ein Spiel schlauer. Aber wir haben uns heute schwergetan. Man merkt der Mannschaft an, dass das Vertrauen in die eigene Handlung noch wachsen muss – das entwickelt sich nicht über Nacht. Nach dem Rückstand waren wir nervös und in vielen Situationen nicht sauber genug. Auch nach der Führung haben wir dem Gegner zu viele Chancen ermöglicht, das haben wir in der Halbzeit klar angesprochen. In der zweiten Hälfte waren dann aber nur noch wir am Drücker. Mit Blick auf die Spielkontrolle und die Vielzahl an hochkarätigen Chancen war der Sieg am Ende verdient. Nicht mehr und nicht weniger."
Dennis Pfaffenrot: “Am Anfang sind wir nicht gut reingekommen. Ich denke, dann haben wir uns bis zur Halbzeit gefangen und unsere Qualität ausgespielt. Das hat man nach der Pause gut gesehen.”
Aufstellungen:
SV Sandhausen: Lyska – Akmestanli (Zahnen Martinez, 64.), Schulz, Osee (Wimmer, 74.) – Halbauer, Ampadu (Inaler, 64.), Tarnat, Pfaffenrot, De Meester (Herrmann, 65.), Kolbe - Testroet (Wagner, 78.)
Tore: 1:0 Haffa (8.), 1:1 Pfaffenrot (39.), 1:2 Testroet (45.+3), 1:3 Testroet (63.), 1:4 Herrmann (75.)
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter: Fabian Reuter
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