Erste Elf im Saarland
Im Tor stand Lukas Schneller. Davor bildeten Teoman Akmestanli, Kwabe Schulz und Pablo Zahnen-Martinez die Dreierkette. Auf den Außenbahnen begannen Maximilian Wagner und Luis Kolbe. Im Zentrum starteten Berk Inaler und Niklas Tarnat, davor agierten David Mamutovic und Jahn Herrmann. In der Spitze führte Kapitän Pascal Testroet den Angriff an.
Frühe Führung nach Standard
Die Partie begann mit einer unschönen Szene: Nach einem groben Einsteigen von Baum musste Akmestanli früh behandelt werden, konnte zunächst aber weitermachen. Nur wenig später schlug Sandhausen dann zu. Nach einer Ecke ließ FCH-Keeper Gelt den Ball fallen, im Strafraum entstand Unordnung und Schulz reagierte am schnellsten. Der Innenverteidiger schob den Ball aus dem Gewühl heraus aus kurzer Distanz ins Tor zur frühen Führung für die Gäste (8.).
Fast aus dem Nichts bot sich den Hausherren die große Ausgleichschance. Schneller spielte einen Pass direkt in die Füße von Minos Gouras, der aus zentraler Position sofort abschloss, den Ball aber am Tor vorbeisetzte (13.). Der SVS ließ sich davon nicht beirren und blieb klar tonangebend. Kolbe zog nach einem Angriff aus der zweiten Reihe ab, sein Abschluss strich knapp am Homburger Tor vorbei (20.).
Aberkanntes Tor und Chancenplus vor der Pause
Mitte der ersten Halbzeit erhöhte der SVS den Druck weiter. Nach einem Freistoß von Wagner kam Testroet im Strafraum an den Ball, im Anschluss zappelte die Kugel im Homburger Netz, doch der Treffer wurde wegen eines Offensivfouls zurückgenommen (25.).
Kurz darauf wurde es erneut gefährlich: Nach einer Ecke für Sandhausen lupfte Testroet den Ball in den Lauf von Herrmann, der aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, den Ball aber nicht im Tor unterbrachte (30.). In der Schlussphase des ersten Durchgangs vergab der SVS zwei weitere gute Möglichkeiten. Nach einem Zuspiel von Wagner schloss Testroet aus aussichtsreicher Position ab, setzte den Ball aber knapp über die Latte (43.). Kurz vor der Pause lief Sandhausen einen Konter, Mamutovic steckte den Ball auf Kolbe durch, dessen Abschluss ebenfalls knapp über das Tor flog (45.).
Insgesamt hatte der SV Sandhausen die erste Halbzeit klar im Griff und verpasste es, die Führung auszubauen. Homburg versuchte vor allem über Konter gefährlich zu werden, kam aber kaum zu klaren Abschlüssen. Viele kleine Fehler der Hausherren und eine stabile SVS-Defensive ließen nur wenige gefährliche Offensivaktionen der Gastgeber zu.
SVS verteidigt Führung nach der Pause
Zur zweiten Halbzeit reagierte der SVS auf die frühe Szene um Akmestanli und brachte mit Leonardo Zikora einen frischen Defensivmann aus der U19 für die verbleibenden 45 Minuten (46.). Kurz nach Wiederbeginn erarbeitete sich Sandhausen über einen Eckball von der linken Seite die erste Szene vor dem Homburger Tor, doch die Gastgeber klärten den Ball noch vor dem Fünfmeterraum. Wenig später wechselte Sandhausen: Testroet verließ den Platz, für ihn kam Yanis Outman in die Partie (50.). Wagner ging in die Spitze, Outman ins Mittelfeld. Sandhausen verteidigte weiter mit großem Einsatz, leistete sich im Aufbau zwar kleinere Fehler, glich diese aber immer wieder durch kompromisslose Zweikampfführung aus.
Der SVS suchte weiterhin den Weg nach vorne und versuchte, Homburg zu Fehlpässen im Aufbau zu zwingen. Nach einem Zuspiel von Kolbe auf Herrmann klärte Gelt rechtzeitig vor dem einschussbereiten Offensivspieler und verhinderte eine weitere Großchance der Schwarz-Weißen.
Lattentreffer der Hausherren, Gelb-Rot für Zahnen-Martinez
Mit zunehmender Spieldauer fand Homburg besser in die Partie und erhielt mehr Räume in der SVS-Hälfte. Die größte Chance zum Ausgleich bot sich den Gastgebern in der 64. Minute: Nach einer Flanke von Mendler kam Jörg im Strafraum zum Abschluss und traf aus kurzer Distanz die Unterkante der Latte. Der Ball sprang zurück ins Feld, den Nachschuss klärte Schulz per Kopf auf der Linie (64.).
Kurz darauf reagierte Sandhausen personell im Mittelfeld. Mamutovic machte Platz für Luca De Meester, der frische Beine und Stabilität im Zentrum bringen sollte (70.). Nur wenig später setzte der SVS wieder ein offensives Zeichen: Nach einem Konter kam Herrmann im Strafraum aus etwa sechs Metern zum Abschluss, sein Schuss geriet aber zu harmlos, sodass Gelt den Ball sicher aufnehmen konnte (72.).
Die Partie nahm dann eine weitere Wendung, als Zahnen-Martinez nach wiederholtem Foulspiel die zweite Gelbe Karte sah und mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (74.).
Leidenschaftlicher Abwehrkampf bis zum Schluss
Mit einem Mann weniger zog sich Sandhausen tiefer zurück und konzentrierte sich vor allem auf die Arbeit gegen den Ball. Homburg drängte auf den Ausgleich, fand aber trotz größerer Spielanteile nur selten zu klaren Abschlüssen. Viele Angriffe der Gastgeber verpufften an ungenauen Pässen oder wurden von der gut organisierten SVS-Abwehr rechtzeitig unterbunden.
Gleichzeitig setzten die Sandhäuser weiter Nadelstiche nach vorne. In der Schlussphase und in den fünf Minuten Nachspielzeit verteidigte Sandhausen den eigenen Strafraum kompromisslos, klärte Flanken und zweite Bälle immer wieder aus der Gefahrenzone. In der Nachspielzeit kam mit Julian Bürkle noch einmal frische Unterstützung für die erst Reihe der Defensivarbeit ins Spiel.
Am Ende brachte der SV Sandhausen den knappen Vorsprung über die Zeit und nahm vollkommen verdient drei Punkte aus dem Saarland mit nach Hause.
Rückrundenauftakt in Frankfurt
Der SVS eröffnet mit einem Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt die Rückrunde. Die Partie startet am Freitagabend, den 21. November, um 19 Uhr in der PSD Bank Arena.
Stimmen zum Spiel
Anthony Loviso, Koordinator Sport: “Es war ein leidenschaftlicher, hart erkämpfter Sieg. In der zweiten Halbzeit haben wir unter den Umständen mit der Gelb-Roten Karte und zwei verletzungsbedingten Wechseln außergewöhnlich gut verteidigt. Wir hatten sehr junges Personal auf dem Platz und einige Jungs, die zuletzt weniger Spielzeit hatten. Alle haben sich reingeworfen und mit viel Hingabe verteidigt. Wir mussten in der zweiten Hälfte richtig leiden, deshalb ein großes Kompliment an die Mannschaft. Die Chance aufs 2:0 war da, das hätte uns früher Ruhe gegeben.”
Olaf Janßen, Cheftrainer: “ Wir sind natürlich überglücklich, gerade wenn man sich unsere Personaldecke anschaut. Seit einigen Wochen sind wir echt brutal unterwegs, weil wir uns nicht auf die Fahne geschrieben haben, dass wir verteidigen müssen, sondern es lieben wollen zu verteidigen. Und genau deshalb konnten wir jetzt vier Spiele zu null spielen und die Siege einfahren. Ich bin brutal stolz auf die Mannschaft, weil wir in der ersten Halbzeit ein überragendes Spiel gemacht haben – sowohl von der Anlage, wie wir fußballerisch unterwegs waren, als auch davon, dass wir die Kette so hoch wie möglich geschoben haben. Natürlich gab es dann auch knifflige Aktionen auf der letzten Linie, aber die haben die Jungs echt bravourös verteidigt. Normalerweise hebe ich keinen Spieler heraus, aber was Kwabe Schulz heute alles abgelaufen hat, für welche Zweikämpfe er sich entschieden hat und wie er diese in höchster Not verteidigt hat – das ist herausragend.”
Kwabe Schulz: “Wir wussten heute wird es sehr eklig und sehr schwer, weil wir viele Ausfälle haben. Aber die Jungs haben sich alle super reingehauen! Wir haben von Minute 1 gezeigt, dass wir gewinnen wollen. Wir haben uns zurecht belohnt! Es hätte mich gefreut wenn wir noch ein, zwei Tore mehr geschossen hätten. Wir haben total geil gekämpft und verdient gewonnen. Das vierte Spiel in Serie zu null gibt uns Kraft und schweißt uns zusammen. Das Selbstvertrauen wächst und wir wollen genauso weitermachen.”
Jahn Herrmann: “In der ersten Halbzeit waren wir klar besser und haben uns viele gute Torchancen erarbeitet. Den Sack hätten wir da schon zumachen müssen, dann wäre es entspannter geworden. So blieb es bis zum Ende ein harter Kampf. In der zweiten Halbzeit haben teilweise wir aufgehört, Fußball zu spielen, und zu viel mit langen Bällen agiert. Nach der roten Karte wurde es dann nur noch eine Abwehrschlacht, die wir aber super angenommen haben. Jetzt sind wir überglücklich mit den drei Punkten! Wir haben alles gegeben, und so macht es am meisten Spaß: Wenn die ganze Mannschaft um jeden Zentimeter kämpft und dann dafür belohnt wird!”
Statistik
SV Sandhausen: Schneller –Akmestanli (Zikora, 46.), Schulz, Zahnen-Martinez –Wagner, Inaler, Tarnat, Mamutovic (De Meester, 70.), Herrmann (Bürkle), Kolbe –Testroet (Outman, 50.).
Tor: 0:1 Kwabe Schulz (8.).
Gelb-Rote Karte: Pablo Zahnen-Martinez (SV Sandhausen, 74.).
Zuschauer: 1.575.
Schiedsrichter: Martin Wilke.


