Aufstellung gegen Mainz
Cheftrainer Olaf Janßen vertraute im Heimspiel auf Lukas Schneller im Tor. In der Dreierkette verteidigten Teoman Akmestanli, Kwabe Schulz und Yannick Osee. Auf den Außenbahnen begannen Phil Halbauer und Louis Kolbe. Im Zentrum bildeten Robin Krauße und Niklas Tarnat die Doppelsechs, während David Mamutovic und Jahn Herrmann als offensive Spielgestalter agierten. Im Angriff startete Kapitän Pascal Testroet als alleinige Spitze.
Frühe Druckphase des SVS, Mainz lauert auf Konter
Der SV Sandhausen startete engagiert in die Partie und drängte Mainz 05 in den Anfangsminuten in die eigene Hälfte. Nach mehreren Ecken kam erstmals Gefahr auf, als Halbauer auf der linken Seite clever durchbrach und den Ball flach an den Fünfmeterraum brachte. Testroet grätschte energisch in die Hereingabe, verfehlte das Tor jedoch knapp (4.).
Mainz suchte im Gegenzug immer wieder den schnellen Weg nach vorn und versuchte, mit wenigen Stationen zum Abschluss zu kommen, blieb dabei jedoch zunächst ohne Erfolg. Der SVS war dagegen um Kontrolle bemüht, ließ den Ball gegen kompakt stehende Gäste ruhig durch die eigenen Reihen laufen. Nach einem langen Ball von Lukas Schneller verlängerte Testroet per Kopf auf Kolbe, der zentral Halbauer bediente – dessen Schuss wurde jedoch in letzter Sekunde geblockt (20.). Nach einer schnellen Umschaltaktion tauchte Yamasaki auf der Gegenseite frei vor Schneller auf, doch der Torhüter blieb im Eins-gegen-eins ruhig und parierte stark (24.). Kurz darauf lag der Ball im Netz, doch der Treffer von Fell wurde wegen Abseits nicht anerkannt (27.).
Führung für Mainz, SVS mit Chancen
Der SVS blieb die aktivere Mannschaft, kam durch Herrmann nach starkem Steckpass von Testroet zur nächsten Großchance, doch nach dem Umkurven des Mainzer Keepers wurde der Winkel zu spitz (32.). Trotz der Überlegenheit fiel das Tor auf der anderen Seite: Nach einer Ecke stieg Konstantin Schopp am höchsten und köpfte zur Mainzer Führung ein (39.). Die Antwort der Schwarz-Weißen folgte umgehend. Mamutovic wurde in die Spitze geschickt, scheiterte aber am stark reagierenden Gästetorhüter. Den Abpraller brachte Herrmann aufs Tor, doch ein Mainzer klärte per Kopf auf der Linie (41.), sodass es mit dem knappen Rückstand in die Kabine ging.
Kalte Dusche nach der Pause – Halbauer verkürzt
Kurz nach Wiederbeginn nutzten die Gäste eine unzureichende Klärung des SVS: Daniel Gleiber dribbelte sich durch die Abwehr und traf aus kurzer Distanz zum 0:2 (48.). Doch die Reaktion der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Angriff über Kolbe wurde Herrmanns Abschluss zunächst geblockt (52.), ehe Halbauer in der Folge nach einer Ecke aus dem Rückraum flach ins linke Eck traf und auf 1:2 verkürzte (53.). In der 65. Minute brachte Janßen mit Maximilian Wagner frische Offensivkraft für den angeschlagenen Torschützen.
Kontrolle ohne Durchschlagskraft
Nach dem Anschlusstreffer kontrollierte der SVS die Partie, fand aber lange keinen Weg durch die dicht gestaffelte Mainzer Defensive. Einige Situationen sorgten immer wieder für Gefahr, doch der Ausgleich wollte nicht fallen - immer wieder war ein Mainzer Bein dazwischen. In der 74. Minute kamen Benedikt Wimmer und Luca de Meester für Osee und Krauße in die Partie.
Später Ausgleich
In der Schlussphase drängte der SVS zwar weiter auf den Ausgleic, doch Schneller bewahrte sein Team mit einer starken Parade gegen Bamba vor dem dritten Treffer (85.). Kurz darauf folgte dann die entscheidende Szene: Testroet machte im Strafraum einen Ball fest, wurde dabei ruppig zu Boden gebracht und holte den Strafstoß heraus. Der Kapitän trat selbst an und verwandelte sicher zum 2:2 (90., FE). In den fünf Minuten Nachspielzeit drückte der SVS vergeblich auf den Sieg. Den letzten, unschönen Höhepunkt des Spiels hatte erneut Testroet: Nach einem Zusammenprall zwischen mit Schneller musste der Stürmer behandelt und von den Sanitätern versorgt werden, konnte das Feld aber schließlich selbstständig verlassen. Für ihn kam Pablo Zahnen Martínez (90.+4).
Stimmen zum Spiel
Anthony Loviso, Koordinator Sport: “Wir haben heute eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche gezeigt – das ist das Mindeste und muss unser Maßstab bleiben. Nach den ersten Torschüssen lagen wir 0:2 zurück, haben aber Moral bewiesen und uns ins Spiel zurückgekämpft. Angesichts der letzten Wochen ist das 2:2 in Ordnung, auch wenn mit einer besseren Chancenverwertung durchaus mehr möglich gewesen wäre.”
Olaf Janßen, Cheftrainer: “Die Partie heute hat eine Vorgeschichte: Wir hatten auf unserem Weg mit einigen Dellen zu kämpfen und mussten uns neu justieren – was ist unser Spiel, welche DNA wollen wir zeigen? In dieser Woche war ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung zu sehen: Wir haben besser verteidigt, aggressiver agiert, die Kette höher geschoben und viele Pressingmomente gehabt. Dazu kamen zahlreiche Chancen mit dem Ball. Trotzdem liegen wir 0:2 zurück, da ist die Partie normalerweise entschieden. Aber die Jungs haben sich nicht beirren lassen und sich stark zurückgekämpft. Das muss unser Maßstab sein und wird uns Überzeugung geben!”
Statistik
SV Sandhausen: Schneller – Akmestanli, Schulz, Osee (Wimmer, 74.) – Halbauer (Wagner, 65.), Krauße (de Meester, 74.), Tarnat, Herrmann, Mamutovic, Kolbe – Testroet (Zahnen Martínez, 90.+4)
Tore: 0:1 Schopp (39.), 0:2 Gleiber (48.), 1:2 Halbauer (53.), 2:2 Testroet (90.)
Zuschauer: 1.881
Schiedsrichter: Christian Steib