Erste Elf im Heimspiel
Im Tor stand Lukas Schneller. In der Dreierkette verteidigten Teoman Akmestanli, Kwabe Schulz und Benedikt Wimmer. Auf den Außenbahnen begannen Phil Halbauer links und Louis Kolbe rechts. Im Zentrum bildeten Berk Inaler, der für den angeschlagenen Robin Krauße in die erste Elf rotierte, und Niklas Tarnat die Doppelsechs, davor agierten David Mamutovic und Jahn Herrmann als Spielmacher. Im Angriff startete Kapitän Pascal Testroet als einzige Spitze.
Früher Zugriff, dem die letzte Präzision fehlt
Die Schwarz-Weißen pressten mutig, legten Tempo in die ersten Aktionen und drängten die Gäste in die eigene Hälfte. Was fehlte, war der saubere letzte Ball. Stattdessen hatte Freiberg die erste echte Möglichkeit: Köhl wurde zentral freigespielt und schob aus 11 Metern knapp links vorbei (7.). Nach einem SVS-Freistoß verlor Halbauer vor dem Freiberger Strafraum den Ball; zwei Gäste liefen Kolbe als letzten Mann an, verzögerten jedoch, sodass Schneller den Ball aufnehmen konnte (12.). Später setzte Halbauer über links nach und flankte flach in den Fünfer, in der Mitte fehlte jedoch der Abnehmer (40.). So ging es torlos in die Halbzeitpause.
Wuchtiger Antritt, kühler Elfer
Der SVS startete optimal nach dem Seitenwechsel: Testroet eroberte im Zentrum den Ball, schlug einen Haken und schickte Mamutovic steil. Dieser kreuzte vor dem Verteidiger, wurde dabei klar getroffen, es gab Strafstoß (48.). Testroet übernahm und schob den Ball äußerst souverän links ins Eck (50.).
SVS kontrolliert die Partie
Nach kurzer, ergebnisloser Drangphase des SVS suchte Freiberg nun direkter den Weg nach vorn, kam aber selten in gefährliche Zonen. Eine Hereingabe von rechts rutschte durch den Sandhäuser Fünfer, Kehl Gomez kam im Fallen nicht kontrolliert an den Ball, Schneller war da (70.) – das war knapp. In dieser Phase bremsten Kleinigkeiten wie ungenaue Hereingaben oder kleine Fouls weitere SVS-Angriffe aus.
Chancen auf beiden Seiten der Schlussphase
Ein Nadelstich der Gäste: Zie zog von links nach innen und schloss ab, ungefährlich für Schneller (74.). Fast im Gegenzug spielten Testroet und Herrmann einen schönen Doppelpass, Herrmann scheiterte jedoch aus spitzem Winkel am herausstürzenden Torwart (75.). Danach folgte ein Wechselwirbel: Erst kam Gipson für Halbauer, Kolbe rückte links raus (76.). Kurz darauf musste Gipson nach einem Luftduell mit einer Platzwunde wieder runter, Wagner übernahm links, Kolbe kehrte auf den rechten Flügel zurück (79.).
SVS hält stand
Der SVS blieb am Drücker. Mamutovic flankte auf Wagner, der im Fallen für Testroet ablegte, dessen Linksschuss parierte Grawe stark (86.). In der Schlussminute der regulären Zeit kam Outman für Mamutovic (90.). Gleich danach trieb Outman den Ball nach vorne, bekam nach Querpass den Abpraller noch einmal, der Volley versprang ihm und so segelte der Ball deutlich drüber (90.+1). Freiberg warf in den letzten Minuten lange Bälle nach vorn, Sandhausen stand kompakt, klärte mit viel Kampfgeist konsequent und brachte den Sieg verdient ins Ziel.
Auswärts im Saarland
Auf dem Reiseplan der Schwarz-Weißen steht am kommenden Wochenende ein Besuch in Homburg: Am Samstag, den 15. November, kämpft das Team von Coach Olaf Janßen beim FC 08 Homburg um den Sieg. Los geht die Partie um 14 Uhr.
Stimmen zum Spiel: „Das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute angenommen!“
Anthony Loviso, Koordinator Sport: “Man hat gesehen, dass die Jungs das umgesetzt haben, was wir unter der Woche gefordert haben: Mentalität, Energie, Cleverness. Wir sind heute alle über den Punkt gegangen, das hat man gemerkt. Entsprechend war es am Ende ein verdienter Sieg. In einem hochintensiven Spiel ist oft klar: Die Mannschaft, die das erste Tor schießt, geht als Sieger vom Platz. Das haben wir geschafft – wir sind unheimlich glücklich und freuen uns über den Sieg.”
Olaf Janßen, Cheftrainer: “Wir wussten, dass Freiberg mit und gegen den Ball die beste Mannschaft der Liga ist. Deshalb haben wir das heute intern als Pokalspiel ausgerufen. Egal wie es ausgeht, Freiberg bleibt Erster. Für uns ging es darum, ob wir 13, 10 oder 7 Punkte dahinter stehen – und man hat den Jungs angemerkt, dass sie keine Punkte abgeben wollten. Es war überragend, wie wir verteidigt haben: mit Energie in den Zweikämpfen und mit einer Leidensfähigkeit, die unsere Ballverluste – die mich fast wahnsinnig gemacht haben – ausgehalten hat. Vor acht Wochen wäre so ein Spiel noch 2:6 ausgegangen. Heute bin ich super glücklich. Der Weg ist steinig und schwer, aber es wächst etwas zusammen im ganzen Verein. Einstellung, Gier, Mentalität, DNA: Davon hat man heute viel auf dem Platz gesehen, das merken auch die Zuschauer. Dieses Spiel gibt die Richtung für die nächsten Wochen vor, gerade mit Blick auf das Selbstvertrauen.”
Pascal Testroet: “Wenn die Abwehrkette ihren Job so macht wie zuletzt, wird alles einfacher: Wir verteidigen besser, erobern höher und haben vorn kürzere Wege, dadurch entstehen mehr gute Offensivszenen. Das ist unsere Basis. In den letzten Wochen hatten wir ein paar Schlüsselmomente – der späte Ausgleich, ein dreckiger Sieg, ein 2:0 auf Kunstrasen – da hat es im Kopf Klick gemacht. Heute haben wir das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute angenommen. Freiberg hat Qualität, das hat man gesehen, deshalb musst du bis zum Schluss wach sein. Für die Zuschauer war es ein intensives, gutes Spiel! Wir nehmen das 1:0 gern mit.”
Statistik
SV Sandhausen: Schneller – Akmestanli, Schulz, Wimmer – Halbauer (Gipson, 76.; Wagner, 79.), Inaler, Tarnat, Mamutovic (Outman, 90.), Herrmann, Kolbe – Testroet•Wechsel SVS: Gipson (Halbauer, 76.), Wagner (Gipson, 79.), Outman (Mamutovic, 90.)
Tor: 1:0 Testroet (FE, 50.)
Gelbe Karten: Mamutovic, Kolbe, Outman – Polauke, Lokaj, Bradara
Schiedsrichter: Vincent Schandry


