Startaufstellung im DFB-Pokal
Im Tor setzte der Coach wie gewohnt auf Arthur Lyska, die Dreierkette in der Defensive bildeten Ken Gipson, Kwabe Schulz und Yannick Osee. Niklas Tarnat und Leon Ampadu starten hinter Jahn Herrmann und Luca De Meester im zentralen Mittelfeld. Dennis Pfaffenrot und Louis Kolbe besetzten die Schienenpositionen. Im Sturmzentrum blieb Kapitän Pascal Testroet gesetzt.
Blitzstart und schnelle Antwort
Der SVS erwischte im Pokalduell gegen den Bundesligisten einen Start nach Maß: Nachdem sich Ampadu im Mittelfeld durchgesetzt hatte, fand er Herrmann auf der linken Seite. Den Abschluss konnte die Leipziger Defensive nur nach vorne abwehren, sodass Ampadu am schnellsten schaltete und zur 1:0-Führung abstaubte (3). Doch die Freude der Sandhäuser währte nicht lange, denn schon drei Minuten später nutzten die Gäste ihre erste Gelegenheit zum Ausgleich: Orban legte im Strafraum quer auf Diomande, der aus zentraler Position zum 1:1 verwandelte (6). In der Folge übernahm Leipzig zunehmend die Kontrolle.
Erneute Führung hält wenige Minuten
Die Hausherren zeigten sich unbeeindruckt und schlugen erneut zu. Nachdem sich De Meester stark aus dem gegnerischen Druck lösen und den Ball nach vorne tragen konnte, bedient er Kolbe mit viel Platz auf der rechten Außenbahn. Dieser findet Herrmann mit einer flachen Hereingabe zentral im Strafraum, wo Herrmann eiskalt zur erneuten Führung einschiebt – 2:1 (18). Leipzig erhöhte daraufhin das Tempo und drängte sofort auf den Ausgleich. Nachdem der SVS in höchster Not mehrfach retten musste, landete der Ball doch im Netz: Xavis Freistoß aus dem Halbfeld segelte in den Strafraum, wo Orban am zweiten Pfosten hochstieg und per Kopf unter die Latte traf (23.). Und nur wenige Minuten später verpasste Leipzig knapp die Führung: Schulz fälschte eine Flanke von Xavi ab, der Ball strich knapp am Kreuzeck vorbei.
Offene Partie bis zur Pause
Mit hohem Tempo ging es weiter. Die Gäste hielten den Druck hoch und kamen durch Xavi und Openda zu weiteren Offensivaktionen, die jedoch nicht zum Erfolg führten. Sandhausen ließ sich fallen und verteidigte kompakt, ehe Schiedsrichter Jöllenbeck die erste Hälfte nach drei Minuten Nachspielzeit abpfiff.
Leipzig drückt – Sandhausen verteidigt geschlossen
Nach dem Wiederanpfiff übernahmen die Gäste sofort die Spielkontrolle und hielten den Ball über weite Strecken in den eigenen Reihen. Xavi und Openda setzten erste Offensivaktionen, während Sandhausen nun immer tiefer stand und über schnelle Gegenstöße nach vorne kam. Nach einer Hereingabe von Herrmann musste Lukeba im Strafraum klären, im Anschluss köpfte Osee nach einer Ecke knapp am Leipziger Tor vorbei. Leipzig erhöhte im weiteren Verlauf das Tempo, blieb aber im Abschluss ungenau: Openda und Banzuzi vergaben aus aussichtsreichen Positionen, während Xavi nach einer Kombination im Strafraum wegrutschte und über das Tor schoss.
Leipzig entscheidet die Partie in der Schlussphase
In der letzten Viertelstunde erhöhte Leipzig den Druck deutlich. Nach mehreren Offensivaktionen brachte Banzuzi die Gäste in der 79. Minute erstmals in Führung, als er einen langen Ball von Lukeba per Kopf verwertete, dabei aber SVS-Keeper Lyska unsanft zu Fall brachte. Sandhausen nutzte ein letztes Anlaufen in der Nachspielzeit für einen gefährlichen Abschluss, doch Kolbe scheiterte an Vandevoordt. Auf der Gegenseite sorgte schließlich Xavi tief in der Nachspielzeit für den 2:4-Endstand.
Kaum Zeit zum Durchatmen
Für die Mannschaft von Olaf Janßen geht es fast ohne Pause in der Regionalliga-Südwest weiter: Am Dienstag, den 19. August, empfangen die Schwarz-Weißen Hessen Kassel um 19 Uhr im Stadion am Hardtwald. Tickets gibt es im Fanshop oder im Online-Ticketshop.
Stimmen zum Spiel: „Wer heute nicht stolz ist, Sandhäuser zu sein, dem kann man nicht helfen!“
Olaf Janßen, Cheftrainer: “Ich bin sehr angefasst von dem, was ich von meiner Mannschaft sehen durfte. Nach dem Umbruch in der Regionalliga konnten wir heute sehen, dass die Jungs hungrig sind, unser Spiel spielen wollen und hervorragend dazu passen. Wenn ich sehe, was sie heute schon auf den Platz bekommen, freue ich mich auf das, was kommt. Wir haben heute die Qualität des Gegners akzeptiert und gemeinsam verteidigt. Jeder im Stadion konnte sehen, dass wir aber auch mit dem Ball unsere Momente hatten. Dafür brennen die Jungs. Wir wollten heute nach Abpfiff stolz auf uns sein, das ist uns gelungen. Diese Überzeugung wollen wir mit in die Liga nehmen!”
Pascal Testroet: "Wir haben es heute geschafft, unsere Grenzen zu verschieben und 110% zu geben. Doch gegen Leipzig hätten wir womöglich 130 gebraucht, um über die gesamte Zeit zu bestehen. Die Energie, die der Gegner mitbringt, ist unglaublich. Wer heute nicht stolz ist, Sandhäuser zu sein, dem kann man nicht helfen."
Leon Ampadu: “Das Tor so früh im Spiel, vor den eigenen Fans, das war besonders. Wir sind heute zufrieden, uns gegen eine Top-Mannschaft so gut verkauft zu haben.”
Statistik:
SV Sandhausen: Lyska – Ose, Schulz, Gipson (Akmestanli, 43.)- Kolbe, Ampadu, Tarnat (Ramusovic, 87.), Pfaffenrot (Wagner, 63.), de Meester (Halbauer, 63.), Herrmann (Bürkle, 87.)- Testroet
RB Leipzig: Vandevoordt – Raum, Lukeba (Bitshiabu, 90.+4), Orban, Baku – Seiwald – Xavi, Schlager (Banzuzi, 62.) – Nusa (Bakayoko, 62.), Openda (Baumgartner, 85.), Diomande (Ouedraogo, 85.)
Tore: 1:0 Ampadu (3.), 1:1 Diomande (6.), 2:1 Herrmann (18.), 2:2 Orban (23.), 2:3 Banzuzi (79.), 2:4 Xavi (90.+6)
Zuschauer: 4.959
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck
Gelbe Karten: Gipson, Kroll (Torwarttrainer), Tarnat - Xavi
Foto (c): SVS