Olaf Janssen über…
… die Ausgangslage zum Beginn der Vorbereitung: Die Situation, mit einem weißen Blatt zu starten, war womöglich einmalig im deutschen Fußball. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses der Spielersuche war entscheidend für unsere Arbeit auf dem Platz. Wir konnten gemeinsam die passenden Jungs auswählen, es war zunächst ein beidseitiges Kennenlernen. Wir hatten zu Beginn der Vorbereitung eine ähnliche Ausgangslage bei allen Jungs: Alle sind neu, suchen eine Wohnung und waren alleine in der Gegend. Also war nahezu jeden Abend Mannschaftsabend. Ein besseres Teambuilding kannst du nicht planen. Hinzu kommen Aspekte wie gemeinsame Mahlzeiten, das Trainingslager und regelmäßige Besprechungen, die das Teamgefüge stärken.
… die Vorbereitung: Wir mussten viele Hürden nehmen, das haben die Jungs aber hervorragend gelöst. Ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Team so schnell zusammenwächst. Alle Jungs mussten eine neue Art, meine Art von Fußball lernen und setzten das in den Testspielen schon sehr gut um. Unser Mannschaftsrat fühlt sich richtig verantwortlich für unsere tägliche Arbeit. Für die perfekte Vorbereitung gibt es zwar keine Punkte, allerdings war es sehr nah am Optimum, ich hätte es mir kaum besser vorstellen können.
… Freude und Anspannung vor dem ersten Spiel: Ich bin schon lange dabei, deshalb ist da nur noch Platz für Vorfreude. Weil wir täglich genau dafür arbeiten. Wir wollen Punkte holen und Siege einfahren. Der Schlusspfiff bei einem Sieg ist der beste Moment: wenn wir feiern und das Gefühl genießen können!
… den aktuellen Stand des Trainings: Es wäre komisch, wenn alles optimal wäre. Auch, wenn wir bereits sehr fleißig waren, ist mein Spiel von einer ausgesprochen hohen Intensität geprägt. Darauf werden wir in den nächsten Wochen und Monaten aufbauen, die Jungs können noch nicht bei 100 % sein. Nach der Vielzahl an Spielen im August werden wir dem jedoch schon deutlich näherkommen. Das Spiel mit dem Ball und gegen den Ball klappt schon ausgezeichnet. Da sind wir viel weiter, als ich es erwartet hätte. Hier geht es jetzt ums Feintuning.
… das Personal gegen Frankfurt: Wir haben zwar bewusst einen kleinen Kader zusammengestellt, doch die drei langen Ausfälle tun uns schon weh. Mit Yanis Outman und Jannik Graf (Riss des Außenmeniskus) wurden zwei schwere Verletzungen bereits operiert. David Mamutovic (Syndesmose-Anriss) fällt ebenfalls länger aus. Max Wagner steht kurzfristig aufgrund einer Zahn-OP nicht zur Verfügung.
… den Gegner: Frankfurt ist eine Mannschaft, die versucht, Fußball zu spielen. Sie haben einen sehr interessanten Ansatz der Spieleröffnung. Wir müssen fleißig sein, um das aufzuhalten. Nicht nur durch die Geschwindigkeit, sondern auch durch das Zocken sind sie eine gefährliche Mannschaft im Umschaltspiel. Die Vielzahl an Toren in den Testspielen zeigt, dass sie es nach vorne gut machen. Wir schätzen den Gegner hoch ein, das ist klar. Die Frankfurter werden selbstbewusst auftreten.
… die Partie: Wir müssen komplett bei uns bleiben, unser Spiel durchziehen. Wir müssen die Steine, die im Weg liegen, als Teil des Spiels verstehen und richtig reagieren.
… die Rolle der Fans: Ich war schon beim Fanabend überrascht, wie viele Fans uns unterstützten. Es war ein geiler Abend. Beim Testspiel gegen Stuttgart hatten wir eine besondere Stimmung. Ich spüre auch überall in Sandhausen die Vorfreude, treffe nur auf Menschen, die uns unterstützen. Nach dem Leiden der letzten Jahre habe ich mit anderen Reaktionen gerechnet und war positiv überrascht. Ich glaube, der Kern unserer Fans steht wie eine 1 hinter uns und freut sich. Wir wollen uns verbünden und ein Gefühl der Gemeinsamkeit entwickeln, denn dadurch spüren wir, für wen wir das alles machen. Die Fans sind das Salz in unserer Suppe.
Die Tickets sind im Online-Ticketshop sowie im Fanshop in der Jahnstraße erhältlich.
Foto: SVS/foto2press