Paqarada schießt den SVS zum 1:0-Sieg
Zwei Veränderungen in der Startformation
SVS-Trainer Kenan Kocak nahm zwei Änderungen im Vergleich zum letzten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern vor: Denis Linsmayer kam für Julian Derstroff in die Startelf, Richard Sukuta-Pasu ersetzte Haji Wright als Sturmspitze.
Union rettet auf der Linie
Bereits in der vierten Minute erspielte sich der SVS die erste richtig gute Gelegenheit. Lucas Höler drang nach gutem Zuspiel von Leart Paqarada über links in den Strafraum ein und versuchte, den Ball flach in die Mitte auf Sukuta-Pasu zu spielen. Die Berliner konnten den Ball nur unzureichend klären. Der mit aufgerückte Philipp Klingmann kam aus etwa zwölf Metern frei zum Schuss, doch Union-Verteidiger Fabian Schönheim klärte gerade noch auf der Linie.
Sandhausen die aktivere Mannschaft
Auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs war der SVS die aktivere Mannschaft. Linsmayer und Höler hatten weitere Schussmöglichkeiten, blieben jedoch beide an der Berliner Hintermannschaft hängen. Die Schwarz-Weißen störten früh den Spielaufbau der Gäste und ließen diese zunächst nicht in die Partie kommen. Außer einer Schusschance aus der Distanz durch Unions Kapitän Steven Skrzybski, die SVS-Schlussmann Marcel Schuhen sicher parierte, kamen die Hauptstädter zu keiner gefährlichen Ballaktion.
Paqarada scheitert an Busk
In der 39. Minute kam der SVS nach einem Foul an Klingmann an der rechten Strafraumkante zu einer aussichtsreichen Freistoßmöglichkeit. Paqarada versuchte es direkt, scheiterte jedoch am starken Berliner Torhüter Jakob Busk, der den Ball aus dem rechten oberen Kreuzeck fischte. Kurz vor der Pause hatten die Gäste durch den ehemaligen SVS-Spieler Philipp Hosiner noch eine Chance, sein Schuss aus 20 Metern ging jedoch über den Sandhäuser Kasten.
SVS geht in Führung
Beide Trainer schickten ihre Mannschaften unverändert zurück aufs Feld. Der SVS machte wie schon im ersten Durchgang von Beginn an Druck – und wurde belohnt. Ein Klingmann-Einwurf von rechts landete halblinks vor dem Strafraum bei Paqarada. Der aufgerückte Linksverteidiger fackelte nicht lange und donnerte in der 55. Minute den Ball mit einem Strahl aus 22 Metern ins rechte Eck. 1:0 für Sandhausen
Wright kommt für Daghfous, Union wechselt dreifach
Berlins Trainer Jens Keller reagierte sofort und schöpfte bis zur 68. Minute sein gesamtes Wechselkontingent aus. Doch die erhoffte Wirkung blieb zunächst aus. Der SVS stand weiterhin sicher und ließ den anrennenden Unionern keine Abschlussmöglichkeiten. In der 73. Minute wechselte Kenan Kocak zum ersten Mal und brachte Haji Wright für den sehr fleißigen Nejmeddin Daghfous. Der US-Amerikaner hatte direkt seine erste gute Szene, als er in der 77. Minute über die linke Außenbahn bis an die Grundlinie vordringen konnte und auf den mitgelaufenen Höler querlegen wollte. Der Berliner Marcel Hartel grätschte im letzten Moment dazwischen.
SVS-Verteidigung ohne Probleme
In den letzten zehn Minuten baute Union Berlin zwar nach und nach immer mehr Druck auf, kam aber dennoch nicht zu nennenswerten Chancen. Kocak wechselte in der Schlussphase noch zweimal: Sahin Aygünes, der sein Zweitliga-Debüt für den SV Sandhausen feierte, ersetzte Sukuta-Pasu, Philipp Förster kam für Max Jansen. Die SVS-Defensive stand auch in der Nachspielzeit solide und verteidigte das 1:0 bis zum Schlusspfiff.
Am kommenden Freitag (18:30 Uhr) reist der SV Sandhausen ins Sparkassen-Erzgebirgsstadion nach Aue.
SV Sandhausen: Schuhen – Kister, Karl, Knipping – Klingmann, Jansen (89‘ Förster), Linsmayer, Paqarada – Daghfous (C, 73' Wright), Sukuta-Pasu (83' Aygünes), Höler
1. FC Union Berlin: Busk – Uchida, Schößwendter (68' Parensen), Schönheim, Pedersen – Fürstner (64' Hedlund), Kreilach – Gogia, Hartel, Skrzybski (C) – Hosiner (64' Polter)
Tore: 1:0 Paqarada (55')
Zuschauer: 4893
Jürgen Machmeier: „Das war Wahnsinn, mit welchem Willen wir heute dieses Tor erzielt haben und gleichzeitig unser eigenes verteidigten. Das war beeindruckend. Wir haben es geschafft, die Mannschaft zusammenzuhalten und mittlerweile entwickelt sie sich von Spiel zu Spiel.“
Otmar Schork: „Das ist die Handschrift des Trainers, der es immer wieder schafft, die Mannschaft individuell auf jeden Gegner einzustellen. Wir haben heute auf eine Dreierkette umgestellt, was gegen einen Gegner wie Union Berlin genau die richtige Lösung war. Wir sind sehr variabel geworden.“
Kenan Kocak: „Wir werden jetzt alles dafür tun, um uns gut genug für den Freitag zu regenerieren. Trotz unserer Personalsituation kann ich versprechen, dass wir in Aue nochmals Vollgas geben werden! Wir werden versuchen all unsere Kräfte zu mobilisieren und uns frisch zu präsentieren.“
Leart Paqarada: „Im Training versuche ich mich ab und zu an solchen Schüssen, nur gehen die meistens drüber. Im Spiel hatte ich zunächst die Befürchtung, dass der Torwart noch drankommt, kurz darauf konnte ich dann aber zum Jubeln abdrehen. Ich glaube nicht, dass Union uns heute mit einer Dreierkette erwartet hat, das Trainerteam hat uns heute wieder einmal super vorbereitet. Es ist kein Zufall, dass wir dort oben stehen, auch wenn wir wissen, dass das nur eine Momentaufnahme ist. Am Freitag geht es schon wieder weiter.“
Denis Linsmayer: „Wir müssen versuchen, diesen momentanen Schwung weiter mitzunehmen und so lange wie möglich konstant abrufen. Das, was sich in der letzten Saison bereits angedeutet hat, tritt nun ein. Wir sind als Mannschaft den nächsten Schritt gegangen und mittlerweile auch vom System her flexibler. Mannschaft und Trainer kennen sich und wir werden für jedes Spiel super eingestellt.“
SV Sandhausen - 1. FC Union Berlin (1:0)
SV Sandhausen | 1. FC Union Berlin |
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Die Aufstellungen am 19.09.2017 18:30 Uhr | |
Schuhen - Knipping - Karl - Kister - Klingmann - Paqarada - Jansen (89. Förster) - Linsmayer - Daghfous (73. Wright) - Sukuta-Pasu (84. Aygünes) | Busk Jensen - Uchida - Schößwendter (68. Parensen) - Schönheim - Pedersen - Fürstner (64. Hedlund) - Hartel - Kreilach - Gogia - Hosiner (64. Polter) - Skrzybski |
Auf der Auswechselbank | |
Karacic, Roßbach, Wright, Förster, Aygünes, Gipson, Derstroff | Mesenhöler, Polter, Daube, Hedlund, Prömel, Trimmel, Parensen |
Die Trainer | |
Kenan Kocak | Jens Keller |
So fielen die Tore | |
55. Leart Paqarada 1:0 | - |
Schiedsrichter | |
unbekannt | |
Zuschauer | |
4893 |