SV SANDHAUSEN
04.05.2019 13:00 Uhr

Sandhausen feiert Big Point im Abstiegskampf

Verlaat und Daghfous beginnen

Einmal mehr ist Cheftrainer Uwe Koschinat zum Umstellen gezwungen und tauscht im Vergleich zum Heimsieg gegen Holstein Kiel (3:2) auf zwei Positionen. Für den verletzten Tim Kister nimmt Jesper Verlaat den Platz in der Innenverteidigung neben Aleksandr Zhirov ein, anstelle des gelb-gesperrten Philipp Förster beginnt Nejmeddin Daghfous. Und bereits in der fünften Minute wird SVS-Keeper Marcel Schuhen zum ersten Mal geprüft, als er einen mittig platzierten Distanzschuss von Dorsch mit den Fäusten klären muss. Drei Minuten später dann eine aussichtsreiche Kopfballchance für die Gäste, doch Behrens zielt nach einer Paqarada-Flanke zu weit links.

Glatzel und Gíslason scheitern per Kopf

Im weiteren Verlauf plätschert die Partie ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin. Wooten probiert es nach 18 Minuten per Drehschuss, bleibt aber an der Heidenheimer Abwehr hängen, die wie auch die Sandhäuser Defensive bislang wenig zulässt. In der 23. Minute steht abermals Schuhen im Blickpunkt. Nach einer Ecke kommt Glatzel aus kurzer Distanz zum Kopfball, den der Sandhäuser Schlussmann reflexartig mit der rechten Hand von der Linie kratzen kann. Drei Minuten später ist es auf der anderen Seite Gíslason, der es nach Flanke von Paqarada ebenfalls per Kopf probiert, jedoch an Müller scheitert.

Heidenheim geht in Führung

Insgesamt ist klar zu erkennen, dass beide Mannschaften darum bemüht sind, keine Fehler zu machen. Heidenheim hat zwar mehr Ballbesitz, aber Sandhausen steht kompakt und zwingt den Gegner oft zu langen Bällen, die jedoch nur selten ihr Ziel finden. Auch gegen die stets wachsame Abwehr um Verlaat und Zhirov ist kein Durchkommen - bis zur letzten Minute des ersten Durchgangs. Grießbeck erobert den Ball im Mittelfeld und flankt von links auf Thomalla, der per Kopf das 1:0 erzielt. Schuhen ist zwar wieder dran, kann die Flugkurve aber nicht mehr entscheidend verändern. Kurz darauf ist Pause in der Voith-Arena.

Wooten gleicht per Elfmeter aus

Nach dem Seitenwechsel geht es zunächst ohne personelle Änderungen in den zweiten Durchgang, in dem es Heidenheim direkt zweimal per Fernschuss versucht, die jedoch beide ihr Ziel verfehlen. Sandhausen versucht indes, früh anzulaufen und den Gegner vom Abstoß weg unter Druck zu setzen. Doch es ist ein Konter, der den Weg zum Erfolg ebnet. Daghfous findet Wooten, der in den Strafraum eindringt und dort von Steurer zu Fall gebracht wird – Schiedsrichter Thomsen entscheidet auf Strafstoß. Der Gefoulte tritt selbst an und gleicht in der 57. Minute mit seinem 16. Saisontreffer aus zum 1:1!

Schlag auf Schlag

Doch die Freude währt nur kurz. Nur drei Minuten später bringt Mainka nach Flanke von Theuerkauf den FCH wieder in Führung. Koschinat reagiert und bringt Vollmann für Daghfous. Und dieser Wechsel macht sich umgehend bezahlt. In der 67. Minute setzt der neue Mann per Hackentrick Paqarada in Szene, der von der linken Strafraumkante abzieht und flach ins lange Eck zum 2:2-Ausgleich trifft. Zwei Minuten später liegt der Ball abermals im Heidenheimer Tor. Nach einem starken Lauf von Diekmeier mit anschließender Flanke setzt Wooten zum Flugkopfball an und bringt den SVS mit seinem zweiten Treffer in Führung!

Schuhen hält die Führung fest

Wie zu erwarten startet Heidenheim im Anschluss mit einer energischen Schlussoffensive. Und wie so oft in den vergangenen Wochen stellt Marcel Schuhen im SVS-Tor all sein Können unter Beweis und kann die knappe Führung festhalten. Gegen Skarke (79'), Multhaup (80') und Andrich (81') behält der Keeper teils mit riesen Paraden die Oberhand. Für die Schlussminuten bringt Koschinat mit Zenga für Linsmayer und Klingmann für den angeschlagenen Paqarada noch einmal zwei frische Leute. Und nachdem Schuhen in der vierten Minute der Nachspielzeit auch den letzten Kopfball der Heidenheimer entschärfen kann, ist das Spiel beendet und der SV Sandhausen feiert mit seinem ersten Sieg in Heidenheim seit 13 Jahren einen Big Point im Kampf um den Klassenerhalt.

Weiter geht es am kommenden Sonntag mit dem letzten Saisonheimspiel gegen den DSC Arminia Bielefeld.

1. FC Heidenheim: Müller – Busch, Mainka, Steurer (75' Skarke), Theuerkauf – Griesbeck (C), Dorsch – Sessa (75' Multhaup), Andrich, Thomalla – Glatzel (75' Leipertz)

SV Sandhausen: Schuhen – Diekmeier (C), Verlaat, Zhirov, Paqarada (89' Klingmann) – Linsmayer (84' Zenga), Taffertshofer – Gíslason, Daghfous (65' Vollmann) – Wooten, Behrens

Tore: 1:0 Thomalla (45'), 1:1 Wooten (57' FE), 2:1 Mainka (60'), 2:2 Paqarada (67'), 2:3 Wooten (69')

Zuschauer: 10.400

Die Stimmen zum Spiel 1. FC Heidenheim - SV Sandhausen:

Jürgen Machmeier: „Heute überwiegt der Stolz auf das komplette Team, wie es nach Rückständen immer wieder zurückkommt und das Spiel dreht. Fantastisch, welche Mentalität in unserer Mannschaft steckt. Ich bin erleichtert, dass der direkte Abstieg kein Thema mehr ist.“

Volker Piegsa: „Dieser Sieg fühlt sich heute wie ein unglaublicher Befreiungsschlag an. Wir können nach diesem 3:2-Erfolg in Heidenheim durchatmen, wir sind überglücklich!“

Mikayil Kabaca: "Aufgrund der anderen Ergebnisse ist klar, dass wir durch diesen Sieg nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz rutschen können. Das ist ein Teilerfolg, denn noch brauchen wir einen Punkt, um die Klasse definitiv zu sichern. Das 0:1 fiel zu einem für uns psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, aber die Mannschaft war sich bereits in der Kabine sicher, dass sie das Spiel noch drehen würde. Wir waren in den letzten Wochen immer wieder in der Lage, solche Spiele am Ende für uns zu entscheiden. Entscheidend dafür sind Moral und Mentalität. Mit Marcel Schuhen hatten wir zudem heute einen überragenden Mann zwischen den Pfosten. Gegen Bielefeld wollen wir aus eigener Kraft heraus den Klassenerhalt sichern."

Uwe Koschinat: „Die Spielanlage der Heidenheimer war in der ersten Halbzeit sehr dominant, im zweiten Abschnitt haben wir weiter an uns geglaubt und durch unsere Mentalität imponierend die Partie gedreht. Wir haben im Kampf um den Klassenerhalt bislang mehrfach Rückstande gedreht, das spricht für die unglaubliche Moral der Mannschaft. Es ist heute beruhigend, dass der direkte Abstieg nicht mehr möglich ist. Es wäre traumhaft schön, wenn wir am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Bielefeld den Klassenerhalt gemeinsam mit unseren Fans feiern könnten. 

Andrew Wooten: „Das fühlt sich heute an wie ein Traum! Ich bin sehr glücklich, dass es mir gelungen ist, wieder zwei Treffer zu erzielen, aber noch wichtiger ist natürlich der Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir leider kein gutes Spiel gemacht, waren viel zu passiv. Im zweiten Spielabschnitt haben wir dann unseren Matchplan perfekt umgesetzt und deshalb den Sieg errungen. Man sieht Woche für Woche, dass wir einen unglaublichen Teamgeist haben. Wir können unglaublich stolz darauf sein, was wir bislang erreicht haben!“

1. FC Heidenheim 1846 - SV Sandhausen (2:3)

1. FC Heidenheim 1846 SV Sandhausen
Die Aufstellungen am 04.05.2019 13:00 Uhr
Müller - Busch - Mainka - Steurer (75. Multhaup) - Theuerkauf - Griesbeck - Dorsch - Sessa (76. Skarke) - Andrich - Thomalla - Glatzel (75. Leipertz) Schuhen - Diekmeier - Zhirov - Verlaat - Paqarada (89. Klingmann) - Linsmayer (85. Zenga) - Taffertshofer - Gislason - Daghfous (65. Vollmann) - Behrens - Wooten
Auf der Auswechselbank
Eicher, Reithmeir, Strauß, Multhaup, Skarke, Thiel, Leipertz Lomb, Knipping, ??, Vollmann, Zenga, Guédé, Klingmann
Die Trainer
Frank Schmidt Uwe Koschinat
So fielen die Tore
45. Denis Thomalla 1:0
60. Patrick Mainka 2:1
57. Andrew Wooten 1:1
67. Leart Paqarada 2:2
69. Andrew Wooten 2:3
Schiedsrichter
unbekannt
Zuschauer
10400
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